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Landminenbericht 2016: Deutlich mehr Unfälle mit Minen

ID: 1427685

(ots) -

Sperrfrist: 22.11.2016 16:00
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Der heute veröffentlichte Bericht Landmine-Monitor 2016 enthüllt
für das Berichtsjahr 2015 einen Anstieg der Unfälle mit Landminen und
explosiven Kriegsresten um 75% im Vergleich zum Vorjahr. Im
Berichtszeitraum wurden mindestens 6.461 Menschen getötet oder
verletzt - die Dunkelziffer liegt noch deutlich höher. Besonders
viele Unfälle gab es in den aktuellen Konfliktgebieten Afghanistan,
Libyen, Syrien, Ukraine und Jemen. Vom 28. November bis 1. Dezember
findet in Chile das jährlichen Treffens der Mitgliedsstaaten des
Minenverbotsvertrags statt. Aus diesem Anlass ruft Handicap
International alle Staaten dazu auf, dem Einsatz dieser barbarischen
Waffen endlich ein Ende zu setzen und auch mehr Unterstützung für die
Räumung von Landminen und explosiven Kriegsreste zu leisten.

Der Landmine-Monitor zeigt, dass sich die Anzahl der neuen Unfälle
mit industriell hergestellten sowie improvisierten
Anti-Personen-Minen und explosiven Kriegsresten innerhalb von einem
Jahr fast verdoppelt hat: die höchste berichtete Unfallzahl seit
2006. Bereits 2014 war die Anzahl der Opfer angestiegen, nachdem sie
seit dem Inkrafttreten des Minenverbotsvertrags 1999 stetig
zurückgegangen war. 21% aller Unfälle wurden durch improvisierte
Minen bewirkt, also durch explosive Sprengsätze, die von
Kriegsparteien selbst hergestellt und wie Minen vom Opfer selbst
ausgelöst werden. Noch nie seit Erstellung des Monitors war ihr
Anteil so hoch.

Die große Mehrheit der Opfer von Unfällen mit Landminen oder
explosiven Kriegsresten stammten aus der Zivilbevölkerung: 2015 waren
es 78 Prozent, davon 38 Prozent Kinder. 74 Prozent aller berichteten
Unfälle wurden in Afghanistan (1.310), Libyen (1.004), Jemen (988),




Syrien (864) und der Ukraine (589) registriert. Teilweise ist der
Anstieg der Unfallzahlen in diesen Ländern auch auf eine verbesserte
Datensammlung zurückzuführen. In Nordkorea, Myanmar und Syrien haben
offizielle Streitkräfte noch Anti-Personen-Minen eingesetzt, außerdem
nichtstaatliche Gruppierungen in Afghanistan, Irak, Jemen, Kolumbien,
Libyen, Myanmar, Nigeria, Pakistan, Syrien und der Ukraine.

Insgesamt 64 Staaten und Gebiete sind laut Monitor weltweit mit
Minen und explosiven Kriegsresten verseucht. Diese Kontaminierung
bedroht das Leben der Menschen in betroffenen Ländern auf lange
Sicht. Dennoch sind die Mittel für die Räumung und Opferhilfe, die
von internationalen Geldgebern und betroffenen Ländern bereitgestellt
wurden, um 139 Millionen Dollar zurückgegangen (von 610,8 Millionen
2014 auf 471,3 Millionen 2015). Obwohl der Bedarf mit der Anzahl
neuer Unfälle gestiegen ist, ging die Finanzierung der Minenaktion
damit zum dritten Mal in Folge zurück - auf das niedrigste Niveau
seit 2005.

"Aus unseren Programmen zur Risikoaufklärung, Minenräumung und
Opferhilfe in vielen betroffenen Ländern wissen wir, dass diese
Unterstützung viele Leben rettet. Wir rufen deshalb alle
Vertragsstaaten des Minenverbotsvertrags dazu auf, ihre
Verpflichtungen aus dem Vertrag umzusetzen und wieder mehr Mittel in
die notwendige Minenaktion zu investieren!", fordert Eva Maria
Fischer, Kampagnensprecherin von Handicap International Deutschland.

Hier finden Sie Monitor und Key Findings (unter Embargo bis 16
Uhr): http://bit.ly/2fNbIh5



Pressekontakt:
Information:
Dr. Eva Maria Fischer, Leiterin Kampagnen- und Öffentlichkeitsarbeit
089/54 76 06 13, 0176/99 28 41 35, www.handicap-international.de,
www.landmine.de

Original-Content von: Handicap International, übermittelt durch news aktuell


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Datum: 22.11.2016 - 16:00 Uhr
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