(ots) - Die schulischen Leistungen deutscher Viertklässler
liegen in Mathematik unter EU-Durchschnitt und in den
Naturwissenschaften nur knapp darüber. Außerdem gibt es zu wenige
Ãœberflieger und zu viele Leistungsschwache. Die Befunde der neuen
TIMSS-Bildungsstudie sind bedrückend. Denn so trocken die
Erkenntnisse der Forscher klingen: Es geht hier um Lebenschancen.
Natürlich stehen Grundschüler nicht im internationalen Wettbewerb.
Die Unternehmen, Betriebe oder Universitäten, in denen die Kinder von
heute hoffentlich irgendwann mal arbeiten werden, aber sehr wohl.
Bildung ist die zentrale Voraussetzung eines selbstbestimmten Lebens
in Wohlstand und der beste Schutz gegen Arbeitslosigkeit. Dies gilt
in Zukunft umso mehr. Jobs für Un- und Angelernte werden in
Deutschland durch Globalisierung und Digitalisierung noch seltener
als sie es schon sind. Was soll denn aus all den Jugendlichen werden,
die ihre Schullaufbahn ohne Abschluss beenden? Besonders ärgerlich
ist in diesem Zusammenhang die Bildungsungleichheit nach Herkunft.
Spätestens seit dem "Pisa-Schock" im Jahr 2000 ist öffentlich
bekannt, dass der Schulerfolg deutscher Kinder erheblich vom
Bildungsniveau der Eltern abhängt. Doch daran ändert sich nichts,
während solch sozial bedingte Nachteile in anderen Ländern abnehmen.
Die Viertklässler von heute sind die Staatsbürger von morgen.
Informierte, gebildete Bürger sind eine Voraussetzung demokratisch
organisierter Staaten. Schon heute klagt man über sozial abgehängte
und zu kurz kommende Menschen. Dieses Problem wird wachsen, wenn sich
in den Schulen nicht bald etwas tut.
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Ulrike Sosalla
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