(ots) - Nach Recherchen des "Hamburg Journals" im NDR
Fernsehen soll ein Arzt im Hamburger Universitätskrankenhaus
Eppendorf (UKE) über gefälschte medizinische Atteste irakische
Flüchtlinge aus Dubai in die Hansestadt geschleust haben.
In einem Schreiben mit dem Briefkopf des UKE bescheinigte Dr. Ali
Gbara eine angebliche Operation, für die die Familie bei der
deutschen Botschaft in Abu Dhabi ein medizinisches Visum erhielt.
Dafür bekam der Kieferchirug nach Angaben der irakischen Familie 4000
Euro. Dem "Hamburg Journal" sagte die Familie, dass die Operation von
Anfang an ausgedacht gewesen sei.
Zudem ist der Arzt Inhaber der Firma AGSI Science International
mit Sitz in Hamburg-Niendorf. Diese Firma vermittelt Patienten aus
dem In- und Ausland und bescheinigte einer weiteren Familie im
vergangenen Jahr eine angeblich geplante Operation im UKE und die
Übernahme aller Kosten - ebenfalls als Grundlage für das medizinische
Visum. Auch diese Behandlung soll nach Recherchen des "Hamburg
Journals" medizinisch nicht notwendig gewesen sein.
Der Arzt weist über seine Anwaltskanzlei die Vorwürfe zurück. Die
Zahlungen seien übliche, mit dem UKE vereinbarte Vorauszahlungen
gewesen.
Das UKE hat auf NDR Anfrage nun interne Ermittlungen eingeleitet.
Von der Firma des Arztes will das Klinikum nichts gewusst haben, eine
Nebentätigkeit sei offiziell nicht angezeigt gewesen. Die irakische
Familie, deren Mitglieder in Hamburg als Flüchtlinge registriert sind
und in einer Folgeunterkunft leben, will nun Anzeige erstatten.
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