(ots) - Vor genau 25 Jahren fand in einer abgelegenen
Jagd-Residenz inmitten der weißrussischen Wälder nahe Brest, ein
konspiratives Treffen statt, das den Untergang der Sowjetunion
besiegelt. Präsident Gorbatschow, der die Sowjetunion reformieren
will, wird vor vollendete Tatsachen gestellt. In dem abgelegenen
Staatsanwesen unterzeichnen die Präsidenten der damaligen
sowjetischen Teilrepubliken Russlands, Weißrusslands und der Ukraine
ein Dokument, in dem sie die Auflösung der Sowjetunion erklären.
Damit gründen sie die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten.
phoenix-Autor Ignaz Lozo erhielt als erster westlicher
Fernsehjournalist Zutritt zu der abgelegenen Staats-Residenz, in der
mit dem Auflösungsvertrag auch das Ende des Kalten Krieges besiegelt
wurde. Der Osteuropahistoriker konnte im Interview mit zwei noch
lebende Hauptakteure des Geheimtreffens klären, wie es zu diesem
Schritt kam. Zu Wort kommen der ehemalige ukrainische Präsidenten
Krawtschuk und sein weißrussischer Kollegen Schuschkewitsch.
Die phoenix-Dokumentation rekonstruiert die dramatischen Monate
durch Interviews mit Zeitzeugen sowie neu aufgespürtem Filmmaterial.
Die Bilder des gescheiterten Panzer-Putsches einiger Hardliner gegen
Gorbatschow vom August 1991 gingen um die Welt. Dagegen sind die
genaueren Umstände des folgenschweren Treffens nahe der
weißrussischen Stadt Brest in der Öffentlichkeit weitgehend
unbekannt. Für die USA und Europa von besonderer Brisanz in jenen
Tagen im Dezember 1991 war die Frage, was mit den sowjetischen
Atomwaffen geschieht, die nach dem Zerfall des Sowjetreiches nicht
mehr unter der einheitlichen Kontrolle Moskaus stehen würden.
Die Politik des heutigen russischen Präsidenten Wladimir Putin
wird häufig als der Versuch gedeutet, das Rad der Geschichte
zurückzudrehen. Ähnlich dem imperialen Machstreben der Sowjetunion -
so seine Kritiker - strebe auch er nach Einfluss, Land und Macht auf
dem Territorium des untergangenen Reiches, so zum Beispiel im
Baltikum und der Ost-Ukraine.
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