(ots) - Wo bleibt der Aufschrei? Wo bleiben die Aufrufe
zu Protestkundgebungen oder Boykottaktionen der Fußballfans? Es gibt
sie nicht, und das verwundert nicht weiter. Das florierende
Unternehmen "CR7", betrieben von einem gewissen Cristiano Ronaldo und
als Marke weltbekannt, agiert eben in Steuerfragen so, wie es global
operierende Wirtschaftskonzerne längst vorexerzieren. Und dass ihm
die Firmen für ein paar Stunden Arbeit die Werbemillionen nur so
hinterherwerfen, ist dem smarten Portugiesen schwerlich anzulasten.
Nein, das Problem für den milliardenschweren Unterhaltungsbetrieb
Fußball sind nicht die Superstars vom Schlage eines Ronaldo, Lionel
Messi oder Mesut Özil. Sie schweben in eigenen Sphären - auch, was
ihr Einkommen anbelangt. Nein, das Problem ist, dass die Gier
mittlerweile die ganze Branche fest im Griff hat. Maßlos sind die
Ansprüche auf dem scheinbar grenzenlosen Wachstumsmarkt. Zweit- bis
drittklassige, ja viertklassige Kicker mit limitierten Fähigkeiten
rufen für ihre Dienste Fantasiesummen auf, und windige Berater
kassieren für ihre dubiosen Vermittlertätigkeiten selbstverständlich
mit. Das bedroht die Wahrnehmung des vermeintlichen "Volkssports" auf
Sicht weit mehr als der aktuelle Skandal. Der Fußball wäre nicht das
erste Imperium, das durch eine hemmungslose
"Bereichert-euch!"-Mentalität zum Einsturz gebracht wird.
Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten(at)mittelbayerische.de
Original-Content von: Mittelbayerische Zeitung, übermittelt durch news aktuell