(ots) - Leiter Oliver Müller: "Menschen sind
Konfliktparteien schutzlos ausgeliefert" - "Humanitäre Lage
katastrophal"
Caritas international warnt vor einer weiteren Eskalation des
Konflikts im Südsudan. "Die Menschen sind sowohl den Rebellengruppen
als auch dem Militär schutzlos ausgeliefert. Was im Südsudan derzeit
geschieht, muss schon jetzt als eine Art Mord am eigenen Volk
bezeichnet werden", sagt der Leiter des Hilfswerks des Deutschen
Caritasverbandes, Oliver Müller, der gerade von einer Reise in das
Land zurückgekehrt ist. Die internationale Gemeinschaft dürfe vor den
Entwicklungen im Südsudan nicht die Augen verschließen, mahnt er.
"Ich habe niemanden getroffen, der daran glaubt, dass sich die
Situation in naher Zukunft verbessert. Im Gegenteil: Gerade der
Beginn der Trockenzeit eröffnet den Konfliktparteien neue
Möglichkeiten. Auf den getrockneten Pisten sind neue Kampfbewegungen
zu erwarten. Die Angst der Menschen, Opfer willkürlicher Gewalt zu
werden, ist überall spürbar", berichtet Müller. Im Hinblick auf die
Täter herrsche nahezu völlige Straflosigkeit.
Zehntausende Zivilisten sind nach Angaben der Vereinten Nationen
seit Beginn des Konflikts im Jahr 2013 bereits ums Leben gekommen,
knapp zwei Millionen sind Vertriebene im eigenen Land.
Nicht nur die Sicherheitslage sei verheerend, erklärt Müller:
"Auch die humanitäre Situation ist katastrophal. Knapp fünf Millionen
Menschen sind auf Lebensmittel-Hilfe angewiesen". Es mangele an
allem, sagt Müller: an Nahrungsmitteln, Medikamenten und sauberem
Trinkwasser. In vielen Regionen fürchteten sich die Menschen zudem
vor einer weiteren Verbreitung der Cholera, die seit Sommer
zugenommen hat. Verstärkt werden die Konfliktfolgen noch durch die
Dürre Anfang des Jahres. Viele Kleinbauern besitzen nicht einmal mehr
Saatgut und drohen 2017 ohne äußere Hilfe alleine schon deshalb in
existenzielle Not zu geraten.
"Es ist inakzeptabel, dass Hilfsorganisationen die Notleidenden in
ländlichen Gebieten nur unter Gefahr und großen Schwierigkeiten
erreichen können", so Müller. Die Konfliktparteien müssten durch
internationalen Druck stärker dazu gezwungen werden, Zugang für
Humanitäre Hilfe zu ermöglichen. Die geplante Einrichtung einer
zusätzlichen regionalen Schutztruppe unter dem Kommando der Vereinten
Nationen mit 4.000 Mann sei ein richtiger Schritt, aber bei weitem
nicht ausreichend.
Der 2011 unabhängig gewordene Südsudan gehört per se zu den
ärmsten und am wenigsten entwickelten Ländern der Welt. Caritas
international ist schon seit Jahren in der Region aktiv. Mit lokalen
Partnern hilft das Hilfswerk Tausenden Menschen in den Staaten
Warrap, Western Equatoria und Western Bahr El Ghazal sowie im Umland
der Hauptstadt Juba. Im Mittelpunkt stehen dabei Vertriebene und
Schutzlose, die ihre Heimat verlassen mussten, wie auch besonders
bedürftige Familien aus den lokalen Gemeinschaften. Ebenso werden
Maßnahmen zur Friedensförderung aktiv umgesetzt. Außerdem unterstützt
Caritas international südsudanesische Flüchtlinge in Norduganda und
in der äthiopischen Provinz Gambella.
Hinweis an die Redaktionen: Der Leiter von Caritas international,
Oliver Müller, steht nach seiner Reise in den Südsudan für
Interviewanfragen zur Verfügung. Kontakt über die Pressestelle: +49
761 200 296. Oder via Email an: holger.vieth(at)caritas.de.
Spenden mit Stichwort "Nothilfe Südsudan" werden erbeten auf:
Caritas international, Freiburg, Spendenkonto 202 bei der Bank für
Sozialwirtschaft Karlsruhe BLZ 660 205 00, IBAN Nr.: DE88 6602 0500
0202 0202 02, BIC: BFSWDE33KRL oder online unter:
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Charity SMS: SMS mit CARITAS an die 8 11 90 senden (5 EUR zzgl.
üblicher SMS-Gebühr, davon gehen direkt an Caritas international 4,83
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Caritas international ist das Hilfswerk des Deutschen
Caritasverbandes und gehört zum weltweiten Netzwerk der Caritas mit
mehr als 160 nationalen Mitgliedsverbänden.
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