(ots) - Wenn am kommenden Sonntag in Schleswig-Holstein
Landtagswahl wäre, verlöre die Koalition aus SPD, Grünen und SSW ihre
Mehrheit im Parlament. Stärkste Kraft würde die CDU. Auch FDP, AfD
und Linke zögen in den Landtag ein - die Piraten wären chancenlos.
Das ergab eine repräsentative Umfrage, die NDR 1 Welle Nord und
"Schleswig-Holstein Magazin" bei infratest dimap in Auftrag gegeben
haben. Der bei den Wählern aktuell beliebteste Politiker ist
Umweltminister Robert Habeck (Grüne), vor FDP-Fraktionschef Wolfgang
Kubicki und Ministerpräsident Torsten Albig (SPD).
Die Sonntagsfrage: Aus für Küstenkoalition
Die CDU wäre erneut stärkste Kraft im Schleswig-Holsteinischen
Landtag. Sie käme unverändert auf 34 Prozent der Stimmen (Referenz
ist die im Oktober 2014 im Auftrag von NDR 1 Welle Nord und
"Schleswig-Holstein Magazin" durchgeführte Umfrage von infratest
dimap). Verluste verzeichnet die SPD: Sie gibt 3 Prozentpunkte ab und
erreicht 26 Prozent. Drittstärkste Kraft blieben mit unveränderten 15
Prozent die Grünen. Die FDP legt kräftig zu - mit 9 Prozent der
Stimmen (plus 6 Prozentpunkte) wäre der Einzug in den Landtag jetzt
sicher. Die AfD gibt im Vergleich zur Umfrage 2014 1 Prozentpunkt ab,
zöge mit 6 Prozent trotzdem in den Landtag ein. Die Linken kehrten
mit 5 Prozent ins Parlament zurück. Der von der 5-Prozent-Klausel
befreite SSW kommt auf 3 Prozent. Damit wären erstmals sieben
Parteien im Schleswig-Holsteinischen Landtag vertreten. Eine
Fortsetzung der Küstenkoalition aus SPD, Grünen und SSW wäre nach den
aktuellen Umfrageergebnissen nicht möglich. Eine knappe Mehrheit
erreichte eine Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP. Stattdessen
könnte die SPD eine große Koalition mit der CDU eingehen - in dieser
Verbindung wären die Christdemokraten jedoch die stärkere Kraft. Eine
deutliche Mehrheit gäbe es auch für eine Jamaika-Koalition aus CDU,
Grünen und FDP.
Zufriedenheit mit Politikern: Habeck gewinnt vor Kubicki, auch
Albig legt zu
Fünf Monate vor der Landtagswahl in Schleswig-Holstein schätzen
die Wähler die politische Arbeit von Umweltminister Robert Habeck
(Grüne) am meisten. 57 Prozent der befragten
Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner sind mit Habeck
sehr zufrieden oder zufrieden, lediglich 17 Prozent sind eher weniger
oder gar nicht zufrieden. Knapp hinter Habeck liegt FDP-Fraktionschef
Wolfgang Kubicki (56 Prozent zufrieden/29 Prozent unzufrieden).
Ministerpräsident Torsten Albig, der im Oktober 2014 lediglich 37
Prozent der Befragten überzeugen konnte, erreicht jetzt Platz 3 der
beliebtesten Politiker (55 Prozent zufrieden/32 Prozent unzufrieden).
Weniger gut sieht es aus für SPD-Fraktionschef Ralf Stegner,
Finanzministerin Monika Heinold (Grüne), den designierten
CDU-Spitzenkandidaten Daniel Günther und SSW-Fraktionsvorsitzenden
Lars Harms. Mit der politischen Arbeit von Daniel Günther sind laut
Umfrage momentan 20 Prozent zufrieden, 18 Prozent sind es nicht. 60
Prozent gaben an, sich kein Urteil bilden zu können oder Günther
nicht zu kennen.
Direktwahl Ministerpräsident: Jeder Zweite wünscht sich Albig
Wenige Wochen nach dem Rückzug von Ingbert Liebing als
Spitzenkandidat der CDU liegt der SPD-Kandidat klar vorn: Wäre in
Schleswig-Holstein die Direktwahl des Ministerpräsidenten möglich,
entschieden sich aktuell 50 Prozent der Wähler für den amtierenden
Torsten Albig. 23 Prozent sprachen sich in der repräsentativen
Umfrage im Auftrag von NDR 1 Welle Nord und "Schleswig-Holstein
Magazin" für den neuen Herausforderer von der CDU Daniel Günther aus.
Ein Viertel der Befragten gab an, sich nicht festlegen zu wollen oder
zu können.
Zufriedenheit mit Landesregierung gewachsen
Nachdem die Küstenkoalition laut Umfrage im Oktober 2014 knapp die
Hälfte der Wähler überzeugt hat, sind es jetzt mehr. Aktuell geben 55
Prozent der Schleswig-Holsteiner an, mit der Arbeit der
Landesregierung zufrieden zu sein, 2 Prozent sind sehr zufrieden (32
Prozent weniger/8 Prozent gar nicht). Im bundesweiten Vergleich
bewegt sich die Schleswig-Holsteinische Regierung damit im
Mittelfeld.
Für die Umfrage wurden vom 2. - 6. Dezember 2016 insgesamt 1001
wahlberechtigte Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswiger-Holsteiner
befragt. Die statistische Fehlerquote liegt laut infratest dimap
zwischen 1,4 und 3,1 Prozentpunkten.
Hinweis an die Redaktionen:
Alle Ergebnisse der Umfrage sind bei Nennung der "Quelle:
infratest dimap im Auftrag der NDR 1 Welle Nord und des NDR
Schleswig-Holstein Magazins" zur Veröffentlichung freigegeben und im
Internet unter www.NDR.de/sh abrufbar.
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