(ots) - Eine Umfrage des SWR hat ergeben, dass die Hälfte
der Sparkassen im Land Gebühren für nicht genutzte Dispo-Kredite
schon jetzt erhebt oder in Kürze einführen will. Betroffen sind
zehntausende Handwerker, Winzer oder Landwirte. Der Sprecher der
Handwerkskammer der Pfalz, Bernd Bauerfeld, kritisierte die Praxis,
Geld für eine nicht erbrachte Leistung zu verlangen. Bauerfeld sagte
dem SWR wörtlich: "Wenn die Banken jetzt beginnen, Gebühren für etwas
zu fordern, bei dem der Handwerker nicht eine unmittelbare
Gegenleistung wahrnimmt, dann wird das schwer zu vermitteln sein."
Ein Handwerksbetrieb, der seinen Kreditrahmen von 150.000 Euro
mehrere Monate nicht voll ausnutzt, zahlt nach SWR-Recherchen mehr
als 1.000 Euro pro Jahr. Die Sparkassen argumentieren, dass auch ein
ungenutzter Kredit sie Geld koste und man die Kunden jetzt an diesen
Kosten beteilige. Bisher haben viele Banken darauf verzichtet, weil
sie anderweitig genügend verdient haben - zum Beispiel indem sie die
Spareinlagen der Kunden angelegt haben. Aber wegen der
Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank werfen diese Anlagen
immer weniger ab. Von Privatkunden verlangen die Landes-Sparkassen
bis jetzt noch keine Gebühr für ungenutzte Dispo-Kredite.
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Thomas Nettelmann, Tel.: 06131 / 929-34102, thomas.nettelmann(at)swr.de.
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