(ots) -
- Stimmungsverbesserung im Mittelstand und bei großen Unternehmen
- Solide Binnennachfrage hält an, Hoffnung auf Erholung der
Exportmärkte gesellt sich hinzu
- Aufschwung geht unter schwierigen Rahmenbedingungen ins vierte
Jahr
Die kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland sehen dem
Jahreswechsel gut gelaunt entgegen, wie das aktuelle
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer belegt: Ihr Geschäftsklima verbessert
sich im Dezember gegenüber dem Vormonat um 1,2 Zähler auf 20,0
Saldenpunkte. Damit hat der Indikator seit seinem Tiefpunkt im
Februar dieses Jahres um fast zehn Zähler zugelegt. Maßgeblicher
Treiber der Stimmungsverbesserung im Mittelstand ist die deutlich
bessere Einschätzung der aktuellen Geschäftslage (+2,5 Zähler auf
29,0 Saldenpunkte). Die Erwartungen an die künftigen Geschäfte
behaupten sich zwar nur knapp auf dem Vormonatsniveau (-0,2 Zähler
auf 10,8 Saldenpunkte), erreichen damit aber nach wie vor einen
überdurchschnittlich hohen Wert.
Noch optimistischer als die mittelständischen Firmen blicken die
deutschen Großunternehmen ins Jahr 2017. Ihre Erwartungen steigen um
1,5 Zähler auf 11,0 Saldenpunkte. Die häufig international
ausgerichteten großen Firmen setzen offenbar auf eine Erholung der
Weltwirtschaft im kommenden Jahr - da bedeutende Schwellenländer wie
Russland und Brasilien die Rezession hinter sich lassen dürften, ist
das durchaus realistisch. Die Lageurteile fallen ähnlich gut aus wie
im Mittelstand (+2,3 Zähler auf 28,3 Saldenpunkte), sodass das
Geschäftsklima der großen Unternehmen im Dezember um 2,1 Zähler auf
19,7 Saldenpunkte zulegt. Höher notierte es zuletzt im Juli 2011.
"Die deutsche Wirtschaft unterstreicht zum Jahreswechsel einmal
mehr ihre robuste Verfassung. Das Brexit-Votum im Juni, die US-Wahl
im November, das verlorene Verfassungsreferendum und der Rücktritt
des italienischen Ministerpräsidenten im Dezember, die zunehmend
schwierige Lage in der Türkei und im Nahen Osten - keines dieser
vielen und oft unerwarteten Ereignisse konnte den Stimmungsaufschwung
dauerhaft kippen", resümiert Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW
Bankengruppe. Die vormals auffällige Stimmungslücke zwischen
Mittelstand und Großunternehmen habe sich inzwischen geschlossen.
Dies sei der anhaltend soliden Binnennachfrage zu verdanken, zu der
sich nun die Hoffnung auf eine zumindest moderate Erholung der
Exportmärkte geselle.
"Erhebliche politische Risiken darf man allerdings nicht aus den
Augen verlieren", so Zeuner. Der künftige handelspolitische Kurs der
USA sei noch unklar, Wahlen in den Niederlanden, Frankreich,
Deutschland und eventuell in Italien fänden statt, zudem stünden wohl
ab dem Frühjahr harte Brexit-Verhandlungen an. "Alles in allem
rechnen wir für 2017 bei deutlich weniger Arbeitstagen mit einem
Wirtschaftswachstum von 1,3 %. Der deutsche Aufschwung geht damit
unter schwierigen Rahmenbedingungen in sein viertes Jahr."
Das aktuelle KfW-ifo-Mittelstandsbarometer ist abrufbar unter:
www.kfw.de/mittelstandsbarometer
Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM) Christine Volk
Tel. +49 (0)69 7431 3867, Fax: +49 (0)69 7431 3266,
E-Mail: Christine.Volk(at)kfw.de, Internet: www.kfw.de
Original-Content von: KfW, übermittelt durch news aktuell