(ots) - Klirrende Kälte, scharfer Wind: Viele Tiere
brauchen jetzt vermehrten Schutz, denn die Temperaturen sinken
derzeit in den zweistelligen Minusbereich; starker Schneefall und
eiskalte Böen machen zahlreichen Tieren zu schaffen. Betroffen sind
vor allem domestizierte Tiere, die typischerweise draußen gehalten
werden - so etwa Pferde, Schafe oder Rinder. Aber auch Katzen sowie
Hunde ohne engen Familienanschluss dürfen nicht im Stich gelassen
werden. Dörte Röhl, Tierärztin und Fachreferentin für Tierische
Mitbewohner bei PETA, macht vor diesem Hintergrund darauf aufmerksam,
dass Tierhalter nach dem Tierschutzgesetz dazu verpflichtet sind,
ihren Tieren durch geeignete Unterstände und Hütten sowie Zugang zu
Haus und Scheune ausreichend Schutz vor Kälte, Wind und Nässe zu
bieten.
"Unterkühlungen, Erkrankungen oder sogar der Tod können bei Kälte
und Nässe die Konsequenzen von mangelhafter Unterbringung der Tiere
sein", so Dörte Röhl. "Tiere auf der Weide brauchen jetzt besonders
viel Fürsorge - ebenso wie alle anderen Tiere, die in menschlicher
Obhut sind."
Winterliche Versorgung: Die richtige Unterstützung für Hund, Katze
& Co:
Immer noch werden in Deutschland sehr viele Hunde an Ketten oder
in Zwingern gehalten. Die Tierschutz-Hundeverordnung schreibt in § 4
vor, dass Hunde, die im Freien gehalten werden, Zugang zu einer
Schutzhütte aus wärmedämmendem Material haben müssen. Diese muss so
bemessen sein, dass sich der Hund darin verhaltensgerecht bewegen und
hinlegen kann und dass er den Innenraum mit seiner Körperwärme
warmhalten kann. Zudem muss permanent überprüft werden, ob
Trinkwasser und Futter frei von Eis sind. Bei klirrender Kälte
sollten Hunde im Haus oder in angrenzenden Versorgungsräumen
untergebracht werden.
Katzen ohne festes Zuhause können ohne Unterschlupf erfrieren:
Geöffnete Scheunen, Gartenlauben, Garagen oder Keller können jetzt
Leben retten. Je mehr Menschen diese kleinen Hilfestellungen geben,
umso mehr Tiere werden den Winter überleben.
Auch Vögel finden wenig Nahrung, wenn alles gefroren ist. Ein
Vogelhaus mit geeignetem Futter hilft den gefiederten Freunden durch
die eisige Jahreszeit.
Kaninchen brauchen bei Kälte Bewegung! Auch im Winter benötigen
die tierischen Freunde in Außenhaltung den abgesicherten Auslauf, um
sich warmzuhalten. Der Stall sollte zudem mit viel Stroh
ausgepolstert sein. Das Wasser muss mehrmals täglich gewechselt
werden, da es immer wieder einfrieren kann - ebenso Frischkost, denn
zu viel eingefrorenes Futter kann zu Magen-Darm-Beschwerden bei den
Tieren führen.
Tipps für die Versorgung von Tieren auf der Weide:
Ein geeigneter Witterungsschutz muss neben Wind auch Regen- und
Schneestürme abweisen und einen wärmedämmenden Untergrund haben.
Gefordert ist ein Unterstand, der auf drei Seiten geschlossen ist. Er
verhindert das Auskühlen und die Durchfeuchtung der Tiere bei
Niederschlägen. Hohe Einstreu dämmt gegen die Bodenkälte.
Ebenso wichtig ist im Winter eine frostsichere Wasserversorgung.
Pferde zum Beispiel benötigen im Winter ebenso viel Wasser wie im
Sommer - etwa 30 bis 60 Liter pro Tag.
Damit der Körper Wärme produzieren kann, müssen die Tiere
ausreichend essen. Heu muss ständig verfügbar sein. Vereiste
Grasreste auf der Weide können Probleme bereiten und sind nicht
geeignet, um den im Winter erhöhten Kalorienbedarf zu decken.
Wenn Pferde, Schafe und Co auf einer Matschkoppel stehen und Frost
bevorsteht, müssen die Tiere unbedingt von dieser ferngehalten
werden, sonst besteht Verletzungsgefahr durch entstehende Eisglätte.
Dauerhaft feuchter, matschiger Boden kann außerdem zu Erkrankungen
der Klauen und Hufe führen.
Die Tiere sollten regelmäßig auf Krankheitszeichen untersucht
werden. Erste Anzeichen dafür können eine verminderte
Nahrungsaufnahme, Verhaltensänderungen, Nasenausfluss oder Husten
sein. Bei diesen Symptomen sollten Tierhalter sofort den Tierarzt
rufen.
PETA fordert die Öffentlichkeit auf, Fälle von nicht artgerechter
Tierhaltung dem örtlichen Tierschutzverein, der zuständigen
Veterinärbehörde bzw. der Polizei zu melden oder sich per E-Mail
(whistleblower(at)peta.de)an die Tierrechtsorganisation zu wenden.
Pressekontakt:
Judith Stich, +49 (0)30 6832666-04, JudithS(at)peta.de
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