(ots) - Volkswagen hat viele Baustellen. Auf der
Automesse in Detroit etwa gilt es vor allem, die Zuneigung der
Amerikaner für die deutsche Marke neu zu entflammen - eine Liebe, die
nach dem Bekanntwerden von "Dieselgate" erkaltet war. Es gibt erste
Erfolge: Die Wolfsburger bandeln gerade wieder mit den US-Bürgern an.
Bei den Verkäufen geht es aufwärts - trotz des Verkaufsstopps für
Dieselfahrzeuge. In der Zentrale hofft man auf das kurze Gedächtnis
der Menschen und setzt auf maßgeschneiderte Modelle für den US-Markt
wie eine längere Tiguan-Variante und natürlich auch auf die Sport
Utility Vehicles (SUV). Statt Dieselfahrzeugen bietet man den
US-Kunden künftig das, was sie wollen. Um die zarte Annäherung nicht
zu gefährden, macht Volkswagen-Chef Matthias Müller schon einmal
einen Bogen um die USA und lässt andere in Detroit für VW sprechen.
Vor einem Jahr hatte der Manager nach öffentlicher Reue ein Interview
komplett vergeigt und will wohl nicht mehr an das PR-Debakel
erinnern. In Deutschland hatte der Volkswagen-Boss erst im November
mit Aussagen zum Dieselskandal irritiert und den Protest von
Verbraucherschützern provoziert. In der "Frankfurter Allgemeinen
Sonntagszeitung" hatte Müller begründet, warum die von manipulierten
Motoren betroffenen Kunden in Europa schlechter behandelt werden als
die in Amerika. Das beweist, wie wichtig Worte sind, um Vertrauen
wiederherzustellen. Den Kunden geht es nicht nur um eine finanzielle
Kompensation, sondern auch um Ehrlichkeit. Ein falscher Nebensatz
eines Managers kann teure PR-Kampagnen in Sekunden zerstören. Geld
allein kann ein schlechtes Image nicht reparieren.
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