Trocken ist relativ
(firmenpresse) - Trocken ist relativ
Weder Wüsten, französische Rotweine, schönes Wetter, Alkoholabstinenz, noch die Trockenphase von Kleinkindern sind hier gemeint!
In diesem Beitrag geht es um die Erfahrung von Trockenheit durch Interpretation eigener Sinneseindrücke wie "Fühlen, Sehen und Riechen" bei der Beurteilung von Räumen und Stoffen in unserem alltäglichen Lebensumfeld. Trocken ist dabei aber nicht wirklich trocken, wie oft der erste Eindruck glauben machen will.
Bezeichnend für die Relativität und irreführend zugleich ist die im Wort "trocken" versteckte Botschaft an sich, die unterschwellig die vollständige Abwesenheit von Wasser suggeriert. Trocken ist aber nicht wirklich trocken!
Siehe auch weitere Ausführungen zu "trocken" bei: wikipedia .
wie fühlt sich "Trocken" aber an?
Da wir uns mit der Trockenlegung von Bausubstanz befassen, soll hier folgend auf die unterschiedlichen Aspekte des Begriffes eingegangen werden:
In der Praxis funktioniert die Unterscheidung von feucht oder trocken bei vielen Objekten für den "Hausgebrauch" relativ gut, da sich z.B. ein neues Küchentuch deutlich trockener anfühlt, als ein "nasser" Lappen. Die Eigenschaft "feucht" kann festgestellt werden, wenn Stoffe oder Fasern Wasser in flüssiger Form bei Druck oder Berührung frei setzen, da Trocken, Feucht und Nass grob unterschieden werden können. Der Vergleich relativ trockener Stoffe und Materialien ist dagegen weit schwieriger und führt zu keiner Unterscheidung mehr.
Die Feststellung "trocken" wird in der Regel aus alltäglichen Erfahrungen hergeleitet, die im Umkehrschluss den subjektiven Eindruck "nicht feucht" vermitteln - jedoch nicht mehr und nicht weniger. Dies reicht auch für unser alltägliches Lebensumfeld aus, da differenziertere Abstufungen hinsichtlich der Gebrauchstauglichkeit zu vernachlässigen sind.
"Sinnesrezeptoren für Feuchtigkeit?"
Entgegen der allgemeinen Vermutung gibt es keine Sinnesrezeptoren an den Händen, die die Eigenschaften "trocken" oder "feucht" direkt erfahrbar machen könnten. Eine "richtige" Einschätzung gelingt nur, wenn etwas regelrecht nass ist. Bereits bei einem Teppich oder einer Papiertapete wird durch Inaugenscheinnahme oder Handauflegen faktisch keine Differenzierung möglich sein.
Die Sinnesrezeptoren der Hände sind lediglich in der Lage, die Oberflächenstruktur, Konsistenz und Temperatur zu erfassen. Kalte Oberflächen werden dabei irrtümlich eher als feucht eingestuft als warme. Wasser in flüssiger Form wird hingegen durch das Zusammenwirken verschiedener Sinne erkannt. Sehen spielt dabei eine Rolle, wenn Tröpfchenbildung und Feuchtigkeitsfilm in Erscheinung treten. Nässe riechen ist hingegen nicht möglich, wenngleich Wasserdampf unterschiedliche Düfte übertragen kann, die auf Feuchtigkeit schließen lassen.
"Trockenheit" ist daher eine subjektive Sinneserfahrung und immer "relativ". Dies nicht zuletzt, da der Sinneseindruck "trocken" durch geeignete Methoden relativiert werden kann, indem der prozentuale Restfeuchtegehalt eines Körpers oder Stoffes ermittelt wird, der die Sinneserfahrung entweder tendenziell bestätigt oder widerlegt. Trocken ist dann aber eben nicht wirklich trocken sondern allenfalls "gefühlt trocken".
"Absolute Feuchtigkeit - relative Feuchtigkeit oder Restfeuchtigkeit"
Der Begriff "Trocken" hat im hier verwendeten Zusammenhang ausschließlich umgangssprachliche Relevanz, da es um eine subjektive Beurteilung alltäglicher Erfahrung geht und nicht um eine exakte Feststellung und Bewertung eines objektiven Zustandes. Stoffe, Fasern oder Baumaterialien aller Art sind meist porenoffen und passen ihren Feuchtegehalt der Umgebung an. Sie tragen damit als wichtiges Regulativ zu einer ausgeglichenen Feuchtebilanz unserer Umwelt bei und schaffen dadurch Lebensräume.
Eine Umwelt ohne Stoffe die Wasser aufnehmen und ggf. auch wieder abgeben können wäre nicht erstrebenswert. "Absolute Feuchtigkeit" ist eine Größe, die z.B. im Darrverrfahren ermittelt werden kann. Absolute Trockenheit ist dagegen immer lebensfeindlich und unwirklich. Bauphysikalisch wird daher bei der Beurteilung porenoffener Stoffe und Gegenstände nicht von Trockenheit, sondern von "releativer Feuchtigkeit" gesprochen.
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