(ots) - Exportstopp wegen Geflügelpest macht
Putenproduzenten Probleme
Osnabrück.- Die in Deutschland grassierende Vogelgrippe droht
Hunderttausenden Putenküken in Niedersachsen zum Verhängnis zu
werden, obwohl die Tiere kerngesund sind. Nach einem Bericht der
"Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag) werden Küken getötet, weil die
Brütereien die Tiere wegen der Geflügelpest nicht exportieren können
und in Ställen hierzulande kein Platz mehr ist. Bereits jetzt sollen
etwa hunderttausend Tiere getötet worden sein, schreibt das Blatt.
Die Zahl könnte in den kommenden Tagen deutlich steigen. Behörden und
Unternehmen suchten aber nach Lösungen, die massenhafte Tötung der
Tiere zu umgehen. Insgesamt sollen etwa eine Million Tiere bedroht
sein.
Hintergrund ist laut Bericht der Vogelgrippe-Ausbruch in Ställen
in der deutschen Puten-Hochburg Landkreis Cloppenburg. In der Sperr-
sowie in der erweiterten Beobachtungszone um die Betriebe liegen auch
mehrere Brütereien, die im Jahr viele Millionen Puten-Küken
produzieren und bislang einen Teil - besonders Puten-Hennen - ins
Ausland exportiert haben. Aus seuchenrechtlichen Gründen seien die
Lieferungen ins Ausland aber gestoppt. Eine Sprecherin eines
Unternehmens teilte der "NOZ" mit, es sei zunächst versucht worden,
die Tiere in deutschen Ställen unterzubringen. Die Kapazitäten seien
aber erschöpft. Die Küken würden deswegen nach dem Schlüpfen getötet.
"Es gibt schlicht keine Möglichkeit, die Tiere so kurzfristig in
derart hoher Zahl in anderen Ställen in Deutschland aufzuziehen", so
die Sprecherin.
Nach Auskunft der betroffenen Unternehmen seien nach dem
Vogelgrippeausbruch keine Eier mehr in den Brutprozess gegeben
worden. Die bereits in den Anlagen befindlichen Eier seien aber
weiter ausgebrütet worden. Das Landwirtschaftsministerium in Hannover
bestätigte der "NOZ", dass gemeinsam mit Landkreisen und Unternehmen
nach Lösungen gesucht worden sei, das Töten zu vermeiden.
Branchenvertreter sind laut Bericht optimistisch, dass ein großer
Teil der betroffenen Küken gerettet werden kann. Nach Informationen
der "NOZ" sollen die Küken am Montag auch Thema auf europäischer
Ebene sein.
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