(ots) - Die CGAP stellt in ihrem neuen
Bericht Digital Finance Interoperability and Financial Inclusion: A
20-Country Scan [Digitale Finanzinteroperabilität und finanzielle
Eingliederung: Eine Untersuchung von 20 Ländern] fest, dass
Interoperabilität bei digitalen Finanzdienstleistungen, ganz gleich
wie gut die Technologie auch konzipiert sein mag, ihr volles
Potenzial nur dann erreichen wird, wenn die richtigen
Geschäftsstrukturen und Anreize vorhanden sind.
Wenn Finanzdienstleister und Regulierungsbehörden über
Interoperabilität sprechen, schwört dies Bilder von Schaltern,
Plattformen und Software herauf, mit anderen Worten von technischen
Werkzeugen, welche die Zusammenarbeit moderner Zahlungssysteme
ermöglichen. Die weltweite Untersuchung der CGAP hingegen stellt
fest, dass es bei der schnellen, nahtlosen und kostengünstigen
Abwicklung des Zahlungsverkehrs - einem wichtigen Mittel zur
Einbeziehung armer Menschen in die formelle Wirtschaft - um mehr
geht, als nur um technische Anschlüsse.
Der Bericht zeigt, dass ein erfolgreiches interoperables
Zahlungssystem von drei Elementen abhängt:
- Governance und Verfahrensregeln müssen vorhanden sein, die
festlegen, wie die Teilnehmer ihre Entscheidungen treffen, wie sie
die Abläufe gemeinsam steuern und welche Risiken sie
berücksichtigen;
- Geschäftsvereinbarungen sind erforderlich, welche die
wirtschaftlichen Interessen der Teilnehmer, von der Preisgestaltung
bis hin zum Markenmarketing ausbalancieren, um ihnen einen Anreiz
zur Abwicklung des Zahlungsverkehrs zu bieten; und
- die technische Infrastruktur, welche die Teilnehmer verbindet, und
die aus dem einfachen Zahlungsaustausch bis hin zu einer
bilateralen Verbindung zu Dienstleistungen von Dritten bestehen
kann, muss solide sein.
Greta L. Bull, CEO von CGAP, sagte: "Interoperabilität ist für die
Entwicklung digitaler Finanzdienstleistungen wichtig, da sie
Konsumenten mit niedrigen Einkommen ein besseres Erlebnis bietet und
Effizienzen sowie große Volumen in das Zahlungssystem bringt. Viele
Länder untersuchen bereits mögliche Wege zur Interoperabilität.
Worauf diese Forschung jedoch hindeutet, ist, dass es für das
Erreichen von Interoperabilität nicht nur eine Formel gibt."
Die Erhebung zeigte ebenfalls Folgendes:
1. Zeitplanung: Obwohl verschiedene Systeme und technische
Infrastrukturen bereits vorhanden sein mögen, erfordern die
Änderung des Finanzverhaltens und der Aufbau des erforderlichen
Wissens über die Verwendung des Systems bei den Endanwendern
entsprechend Zeit.
2. Der Fokus auf Technologie ist kurzsichtig: Obwohl interoperable
Systeme Technologie einschließen, sind andere wesentliche
Elemente, wie verantwortungsvolles Handeln und geschäftliche
Anreize unerlässlich. Dies wird letztlich dazu führen, dass mehr
Menschen formelle Finanzdienstleistungen in Anspruch nehmen und
die Unternehmen davon profitieren.
3. Henne oder Ei? Digitale Finanzdienstleistungen sind nicht
unbedingt eine Vorbedingung für die Einführung eines
interoperablen Systems, und für die Einführung des Systems gibt es
keinen klar definierten Weg oder Zeitablauf. Einige interoperable
Systeme werden vom Markt bestimmt, andere von Regierungen oder der
Politik; alles hängt vom länderspezifischen Kontext ab.
Die Untersuchung der CGAP ist bisher einmalig und sie zeigt den
Fortschritt von 20 Ländern auf drei Kontinenten in Richtung
Interoperabilität auf, darunter Indien, Kenia, Ägypten und Mexiko.
Sie bietet eine Gesamtbeurteilung der Zahlungen, die von Konten mit
niedrigen Transaktionsbeträgen über drei Arten von interoperablen
Systemen zwischen drei und mehr Anbietern, zwischen zwei Anbietern
und über einen Dritten, der verschiedene Anbieter miteinander
verbindet, abgewickelt wurden.
CGAP Arbeitspapier: Digital Finance Interoperability and Financial
Inclusion: A 20-Country Scan, von Pablo Garcia Arabehety, Gregory
Chen, William Cook und Claudia McKay
http://www.cgap.org/publications/digital-finance-interoperability-
financial-inclusion
PowerPoint Folien:
http://www.slideshare.net/CGAP/digital-finance-and-interoperabilit
y-20-country-scan
CGAP (Consultative Group to Assist the Poor) ist eine weltweite
Partnerschaft von über 30 führenden Organisationen, die sich für eine
Förderung der finanziellen Eingliederung einsetzt. Dazu entwickelt
die CGAP innovative Lösungen durch praxisbezogene Forschung und
arbeitet aktiv mit Finanzdienstleistern, politischen
Entscheidungsträgern und Kapitalgebern zusammen, um Konzepte im
großen Rahmen zu ermöglichen. Die CGAP hat ihren Sitz in der Zentrale
der Weltbank und kombiniert eine pragmatische Herangehensweise für
eine verantwortungsbewusste Marktentwicklung mit einer
evidenzbasierten Plattform zur Interessenvertretung, damit arme
Menschen Zugang zu Finanzdiensten haben, die zur Verbesserung ihres
Lebens notwendig sind. Mehr unter www.cgap.org.
Logo - http://photos.prnewswire.com/prnh/20151216/296527LOGO
Pressekontakt:
Esther Lee Rosen
CGAP | erosen(at)worldbank.org
202-458-0147
Original-Content von: CGAP, übermittelt durch news aktuell