(ots) - Das größte Lepra-Hilfswerk Deutschlands und eines
der größten weltweit feiert heute seinen 60. Geburtstag. Die DAHW
Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe blickt dabei nicht nur auf 60
erfolgreiche Jahre zurück, sondern auch auf die Arbeit der kommenden
Jahre.
In insgesamt 82 Ländern war die DAHW in den bisherigen 60 Jahren
ihres Bestehens tätig, im Jubiläumsjahr unterstützt das Hilfswerk 151
Programme und Projekte in 20 Ländern mit 12,2 Millionen Euro.
Angefangen hat diese Geschichte fast zwei Jahre vor dem 18. Januar
1957, als der Journalist Franz Graf Magnis den Lepra-Arzt Dr. Antoine
Féron in Äthiopien besucht hatte. Wieder Zuhause, schrieb er eine
Reportage mit dem Titel "Jeden Pfennig für die Aussätzigen". Dessen
Chefredakteur Hermann Kober und einige Freunde aus Würzburg wollten
Spenden sammeln, um Dr. Feron einen Transporter zu schenken, mit dem
er auch die Leprakranken an entfernten Orten hätte behandeln können.
Schnell kam deutlich mehr Geld zusammen, und so beschloss dieser
Freundeskreis, einen Verein zu gründen, um die vielen Spendengelder
auch steuerlich korrekt verbuchen und den Spendern ihre
Bescheinigungen ausstellen zu können.
Im Wohnzimmer der Eheleute Irene und Hermann Kober, in dem sie
sich zu Irenes 31. Geburtstag trafen, wurde die Idee in die Tat
umgesetzt und einen Tag später der Verein angemeldet. Der erste Name,
"Aussätzigen Hilfswerk Dr. Féron", wurde schon kurz darauf in
"Deutsches Aussätzigen Hilfswerk" geändert, woher die heute noch
gültige Bezeichnung DAHW abgeleitet ist.
Heute arbeitet die DAHW weltweit für Menschen, die an Krankheiten
der Armut leiden, neben Lepra zählen dazu auch Tuberkulose,
Schistosomiasis, Chagas, Leishmaniose oder Elephantiasis. Und
natürlich ist die soziale Arbeit mit den betroffenen Menschen ein
wichtiger Schwerpunkt, denn besonders Lepra ist eine Krankheit, die
mit Stigmatisierung und Ausgrenzung einhergeht.
Für die zukünftige investiert die DAHW in Forschungsprojekte, da
es besonders für Lepraforschung kaum Geldgeber gibt. Gemeinsam mit
Partnern der internationalen Vereinigung der Leprahilfswerke ILEP hat
die DAHW dafür die Forschungsinitiative LRI gegründet. In Tansania
führt die DAHW derzeit eine Studie durch, mit der die Wirksamkeit
einer möglichen Lepra-Prophylaxe erforscht wird. Dies könnte nach der
ebenfalls durch die DAHW maßgeblich mitentwickelten Lepra-Therapie
ein weiterer Meilenstein sein, um die Zahl der Neuinfektionen weiter
zu senken.
Die Stadt Würzburg wird die DAHW am heutigen Geburtstag mit einem
Empfang im Rathaus ehren, der Freistaat Bayern im Oktober mit einem
Staatsempfang in der Würzburger Residenz. Dabei wird die Mitgründerin
Irene Kober mit ihren Erinnerungen aus der Gründerzeit eine gefragte
Gesprächspartnerin sein.
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