(ots) - Hunderttausende kranke Babys, etliche
Todesfälle: Der Skandal, bei dem Lebensmittelfälscher in China
Babynahrung mit Melamin streckten, entsetzte vor acht Jahren die
Welt. Und zeigte, wie skrupellos Betrüger vorzugehen bereit sind,
wenn sie sich davon Profit versprechen. In Deutschland scheint ein
solcher Vorgang unvorstellbar, doch auch hier erschüttern
Lebensmittelskandale von Gammelfleisch bis Bayern-Ei das Vertrauen
der Verbraucher. Sie haben gezeigt, dass Nachbesserungen in der
Organisation der Lebensmittelkontrolle dringend notwendig und
unabdingbar sind. Ausreichend ist das allein aber nicht: Denn egal
wie gut die Kontrollen sind, allumfassend können sie nicht sein. Es
sind die Verbraucher, die ihr Augenmerk beim Einkauf nicht nur auf
den Preis, sondern auch auf Herkunft und Inhaltsstoffe und mithin auf
die Qualität ihrer Lebensmittel richten müssen. Natürlich bietet auch
ein angemessener Preis keinen Schutz davor, nicht doch einem Betrüger
zum Opfer zu fallen. Aber solange der Preis für viele Menschen das
alleinige Kaufkriterium ist, solange Menschen es normal finden, für
das Öl, das sie in ihr Auto schütten, mehr zu bezahlen als für das
Öl, das sie über ihren Salat geben, so lange haben Fälscher leichtes
Spiel.
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