(ots) - Frank Mastiaux, Vorstandsvorsitzender des
Energiekonzerns EnBW, geht davon aus, "dass die Kohlekraftwerke auf
das klimapolitisch gewollte Ende zusteuern." Im Interview mit dem
"Greenpeace Magazin" sagte der 52-Jährige: "Den schrittweisen
Kohleausstieg haben wir in unserer Strategie bereits einkalkuliert."
Mit Blick auf die Bundestagswahl im Herbst fügte er hinzu: "Wenn die
nächste Bundesregierung einen Kohleausstieg beschließt, wäre das für
uns kein existenzielles Problem."
Mastiaux sieht den Umbau des Konzerns und seinen Beitrag zur
Energiewende auf einem guten Weg. "Die Erträge aus dem Netzgeschäft
liegen schon heute über denen der konventionellen Erzeugung, auch die
Erneuerbaren werden dieses Ziel bald erreichen", sagte er dem
Magazin. Derzeit investiert EnBW vor allem in den Ausbau der
Windenergie: "In der ersten Hälfte dieses Jahres errichten wir einmal
pro Woche ein neues Windrad, in der zweiten Jahreshälfte sogar jeden
dritten Tag."
Selbst dem Atomausstieg kann der Manager trotz der "enormen
finanziellen Belastung" etwas Positives abgewinnen: "Es hat uns dazu
gebracht, konkrete Alternativen für die eigene Zukunft auf den Weg zu
bringen. Keiner im Unternehmen konnte weitermachen wie bisher. Das
setzt Energie frei." Der Konzern muss spätestens 2022 das letzte
Atomkraftwerk abschalten.
Deshalb sucht EnBW nach neuen digitalen Geschäftsfeldern und
Energiekonzepten. Langfristig kann sich der Konzern-Chef sogar einen
Abschied von der Energieerzeugung vorstellen: "So gerne ich die
Kilowattstunde persönlich mag, ich kann als Unternehmenslenker nicht
an ihr festhalten, wenn sie sich finanziell nicht mehr rechnen
sollte."
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