(ots) - Lärmschutz könnte so preiswert sein: Mit
Geschwindigkeitsbegrenzungen kommt man Verkehrslärm am besten bei.
"Tempo 30 ist die einfachste und wirksamste Maßnahme, um Innenstädte
ruhiger zu bekommen", erklärt Lärmschutzexperte Marc Wiemers vom
Umweltverband Grüne Liga in der neuen Ausgabe des Greenpeace
Magazins. Der Grund: Ab 40 Stundenkilometern sind die Räder lauter
als der Motor.
Auch Flüsterasphalt und leise Reifen können Straßenlärm um 40
Prozent mindern. Doch hier hakt es: "Damit die Reifen den
Sicherheitsanforderungen bei hohen Autobahn-Geschwindigkeiten
genügen, braucht man härtere Gummimischungen", erklärt Christian Popp
von der Lärmkontor GmbH im Greenpeace Magazin. Harter Gummi aber ist
laut. "Hätten wir in Deutschland ein generelles Tempolimit, wären
auch leisere Reifen möglich."
Längst ist erwiesen, dass Lärm krank macht. Schon nächtliche
Schallpegel über 45 Dezibel - das entspricht der Lautstärke eines
Büros - lassen das Herzinfarktrisiko stark ansteigen. Problematisch
ist vor allem der Straßenverkehr. Laut einer Studie der
Weltgesundheitsorganisation WHO ist jeder dritte EU-Bürger nachts
Schallpegeln über 55 Dezibel ausgesetzt.
Ein verbindliches Recht auf Ruhe haben die Bürger jedoch nicht.
Zwar schreibt eine EU-Richtlinie vor, dass Städte alle fünf Jahre
Lärmkarten und -Aktionspläne erstellen müssen. Feste Grenzwerte, so
wie beim Feinstaub, fehlen jedoch. "Bürger können die Lärmminderung
daher nicht einklagen", so Wiemers.
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