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ZDF-Politbarometer Februar 2017: SPD legt sehr stark zu - Schulz vor Merkel / Deutsche häufiger über Trump besorgt als über Putin (FOTO)

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(ots) -
Gut drei Wochen nach der Ankündigung von Martin Schulz als
Kanzlerkandidat für die SPD anzutreten, kann die SPD so stark zulegen
wie noch nie eine Partei in einem Politbarometer bisher. Mit Ausnahme
der Grünen und der FDP verlieren alle anderen Parteien.

Projektion

Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, würde die
CDU/CSU nur noch 34 Prozent (minus 2) erreichen, die SPD könnte sich
sehr deutlich auf 30 Prozent (plus 6) verbessern, die Linke käme nur
noch auf 7 Prozent (minus 3), die Grünen auf 9 Prozent (plus 1), die
FDP auf unverändert 6 Prozent, die AfD auf 10 Prozent (minus 1) und
die anderen Parteien zusammen auf 4 Prozent (minus 1). Trotz dieser
deutlichen Veränderungen gäbe es weiterhin nur eine klare Mehrheit
für CDU/CSU und SPD und eine ganz knappe für eine Koalition aus
CDU/CSU, Grüne und FDP - nicht aber für Rot-Rot-Grün.

Akzeptanz von Rot-Rot-Grün

Eine Koalition aus SPD, Linke und Grünen finden 30 Prozent aller
Befragten gut, 20 Prozent wäre es egal, und 44 Prozent fänden eine
solche Regierung schlecht (Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden
jeweils "weiß nicht"). Wenn es nach der nächsten Bundestagwahl für
Rot-Rot-Grün reichen würde, glauben 68 Prozent aller Befragten, dass
die SPD dann versuchen würde, eine solche Regierung zu bilden, 26%
glauben das nicht.

K-Frage: Schulz überholt Merkel

Inzwischen wollen nur noch 38 Prozent Angela Merkel lieber als
Kanzlerin, während jetzt 49 Prozent Martin Schulz bevorzugen. Ende
Januar hatte Merkel noch mit 44 Prozent knapp vor Schulz mit 40
Prozent gelegen. Bei einem direkten Vergleich halten 23 Prozent
Merkel für glaubwürdiger und 20 Prozent Schulz, während die meisten
(46 Prozent) da keinen großen Unterschied sehen. In Sachen
"Sympathie" führt Schulz mit 36 Prozent der Nennungen klar vor Merkel




mit 22 Prozent (kein Unterschied: 33 Prozent). Den größeren
Sachverstand sehen hingegen 34 Prozent bei Merkel und nur 10 Prozent
bei Schulz (kein Unterschied: 38 Prozent).

Obwohl Schulz bei der K-Frage klar führt, sagen 71 Prozent aller
Befragten und damit ähnlich viele wie in den Monaten davor, dass
Merkel ihre Arbeit als Bundeskanzlerin eher gut macht und nur 24
Prozent sagen "eher schlecht".

TOP TEN

Nach dem Ausscheiden von Frank-Walter Steinmeier, der wie alle
Bundespräsidenten zuvor hier nicht mehr berücksichtigt wird, liegt
jetzt Martin Schulz auf Platz eins der Liste der zehn wichtigsten
Politikerinnen und Politiker. Er erreicht auf der Skala von +5 bis -5
einen unveränderten Durchschnittswert von 2,0. Danach kommt auf Platz
zwei Winfried Kretschmann ebenfalls mit 2,0 (Januar II: 1,9) und auf
Platz drei Angela Merkel mit 1,7 (Januar II: 1,8). Es folgen Wolfgang
Schäuble mit unverändert 1,7, Thomas de Maizière mit 1,2 (Januar II:
1,1), vor Heiko Maas mit 1,0, der in die Top Ten nachgerückt ist.
Leicht verbessern konnten sich Sigmar Gabriel mit 0,9 (Januar II:
0,7) und Ursula von der Leyen mit 0,9 (Januar II: 0,8). Horst
Seehofer verliert auf 0,4 (Januar II: 0,5) und am Schluss liegt
weiterhin Sahra Wagenknecht mit unveränderten minus 0,4.

Kompetenz "Soziale Gerechtigkeit"

Die Trendwende bei der SPD und das gute Abschneiden von Martin
Schulz gehen einher mit einer sehr deutlichen Verbesserung der
Kompetenzzuweisung für die SPD beim Thema "soziale Gerechtigkeit".
Jetzt trauen 48 Prozent der SPD auf diesem Feld am meisten zu. Im
November letzten Jahres waren es nur 29 Prozent. Die CDU/CSU kommt
hier nur noch auf 16 Prozent, die Linke auf 11 Prozent, die Grünen
auf 4 Prozent, FDP und AfD jeweils nur auf 1 Prozent (keine Partei: 7
Prozent; weiß nicht: 12 Prozent).

Abschiebung in Heimatländer mit umstrittener Sicherheitslage

Aktuell wird darüber gestritten, ob abgelehnte Asylbewerber unter
anderem nach Afghanistan abgeschoben werden sollen. Eine knappe
Mehrheit von 49 Prozent ist dagegen, dass ausreisepflichtige
Asylbewerber vermehrt auch in ihre Heimatländer abgeschoben werden,
wenn es umstritten ist, dass sie dort sicher sind, 44 Prozent
sprechen sich dafür aus. Eine so verschärfte Abschiebepraxis wird von
Mehrheiten der SPD-, Linken- und Grünen-Anhänger abgelehnt, die
Anhänger der CDU/CSU und der FDP sind eher geteilter Auffassung und
nur die der AfD sprechen sich mit deutlicher Mehrheit dafür aus.

Sorgen über die Politik von Trump und Putin

Inzwischen bereitet die Politik von US-Präsident Donald Trump 78
Prozent (Januar: 62 Prozent) aller Deutschen (sehr) große Sorgen,
lediglich 19 Prozent sehen das nicht so. Ähnliches sagen über die
Politik des russischen Präsidenten Wladimir Putin nur 58 Prozent,
während 40 Prozent dessen Politik keine großen Sorgen macht.

Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer
Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der
Zeit vom 14. bis 16. Februar 2017 bei 1.231 zufällig ausgewählten
Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ
für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der Fehlerbereich
beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent rund +/- drei
Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von 10 Prozent rund +/- zwei
Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung: CDU/CSU: 32 Prozent,
SPD: 42 Prozent, Linke: 5 Prozent, Grüne: 9 Prozent, FDP: 6 Prozent,
AfD: 6 Prozent. Das nächste Politbarometer sendet das ZDF am Freitag,
10. März 2017.

Weitere Informationen zur Methodik der Umfrage und zu den genauen
Frageformulierungen finden Sie auch auf www.forschungsgruppe.de

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Fotos sind erhältlich über ZDF Presse und Information, Telefon:
06131 - 7 0-16100, und über
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Datum: 17.02.2017 - 09:50 Uhr
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