(ots) - Die Nahrungsmittelkrise in Ostafrika ist
verheerend. Millionen von Kinder in der Region sind von Hunger
bedroht, warnt die Kinderhilfsorganisation Plan International. Am
vergangenen Montag riefen die Vereinten Nationen eine Hungersnot im
Bundesstaat Unity im Südsudan aus. Das ist das erste Mal seit sechs
Jahren, dass zu einer derart drastischen Maßnahme gegriffen wurde.
"Das ist eine der größten humanitären Katastrophen, die sich
aktuell vor unseren Augen abspielt. Millionen von Kinder leiden an
Hunger und viele von ihnen sind vom Hungertod bedroht. Wir müssen
jetzt handeln, um Leben zu retten", sagte Roland Angerer,
Regionaldirektor bei Plan International für das östliche und südliche
Afrika.
Durch den seit drei Jahren andauernden Bürgerkrieg, die
Vertreibung von 3,5 Millionen Menschen und den damit verbundenen
wirtschaftlichen Kollaps hat sich die Hungerkrise im Südsudan
verschärft, wie auch in anderen Regionen Ostafrikas. Von dieser Krise
sind insbesondere Kinder betroffen. Allein im Südsudan mehr als eine
Million. Fast fünf Millionen Menschen, mehr als 40 Prozent der
südsudanesischen Bevölkerung, benötigen dringend Nahrungsmittelhilfe
und Unterstützung in der Landwirtschaft.100.000 Menschen im
Bundessaat Unity sind akut vom Hungertod bedroht. Eines von drei
Kindern im südlichen Teil Unitys ist akut mangelernährt.
Plan International ist seit 2006 im Südsudan in den Bundesstaaten
Jonglei, Lakes, Eastern und Central Equatoria tätig. Die
Kinderhilfsorganisation unterstützt die Menschen jetzt mit dringend
benötigten Nahrungsmitteln und leistet lebensrettende humanitäre
Hilfe für Kinder und Familien. Plan verteilt derzeit Lebensmittel in
vier Regionen Südsudans, unterstützt in der Landwirtschaft durch
Saatgut und Werkzeuge und plant eine weitere Verstärkung der
Ernährungsprogramme für Kinder, Schwangere und stillende Mütter mit
dem Welternährungsprogramm WFP und UNICEF.
Plan ist besonders besorgt über die Auswirkungen der Krise auf die
Mädchen, die in Katastrophensituationen oftmals am schlimmsten unter
den Folgen leiden müssen.
"Kinder machen die Mehrheit der vertriebenen Menschen aus.
Insbesondere Mädchen sind von solchen Situationen betroffen. In
Krisenzeiten fehlt es an Wasser und Nahrungsmitteln, und das Risiko,
Opfer von Kinderhandel, Misshandlung oder Frühheirat zu werden, ist
dramatisch hoch. Aus früheren Dürrezeiten wissen wir, dass viele
Mädchen im Austausch für Vieh zwangsverheiratet wurden, damit die
Familien überhaupt überleben konnten und das wird sicherlich wieder
passieren", sagt Roland Angerer.
Roland Angerer, Regionaldirektor bei Plan International für das
östliche und südliche Afrika, steht für Interviews zur Verfügung.
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