(ots) - Vor einem Jahr, am 6. März 2016, verabredete
Bundeskanzlerin Merkel mit dem damaligen türkischen
Ministerpräsidenten Davutoglu einen Flüchtlingsdeal zwischen der EU
und der Türkei. Diesen Jahrestag nimmt phoenix zum Anlass einer
Bestandsaufnahme der deutsch-türkischen Beziehungen und der Situation
des Landes am Bosporus in der Doku-Themennacht "Türkei - gefährdete
Demokratie?". Auftakt des Themenabends bildet die Premiere der
45-minütigen Reportage "Türkische Befindlichkeiten? Zwischen
Visafreiheit und Flüchtlingsdeal". Der Film geht der Frage nach, was
hinter den massiven Verstimmungen und gar Drohungen türkischer
Regierungsmitglieder gegenüber Deutschland und der EU steht.
Seit dem Putschversuch vom 15. Juli 2016 ist in der Türkei nichts
mehr wie es einmal war: Massenverhaftungen, Terroranschläge,
Präsident Erdogan regiert per Dekret, die parlamentarische Demokratie
soll im April per Volksabstimmung in ein Präsidialsystem umgewandelt
werden. Einige Beobachter der EU sehen die demokratischen Grundwerte
der Türkei in Gefahr. Sind die zunehmenden Eklats zwischen Erdogans
Regierung und Deutschland allein mit ins Stocken geratenen
EU-Beitrittsverhandlungen der Türkei oder nicht erfüllten Forderungen
nach Visafreiheit zu erklären? Oder geht es um tiefer liegende Motive
und Interessen?
phoenix-Reporter Boris Barschow hat für seine Reportage Eindrücke
von der politischen Stimmung in der Türkei gesammelt. Seine Reise
führt ihn zur Kurden-Hochburg Diyarbakir und in die Osttürkei zum
Lager Sanliurfa - mit rund 14.000 Syrern eines der größten
Flüchtlingscamps des Landes. Barschows Fazit nach den Dreharbeiten:
Erdogans Türkei fühlt sich zunehmend von allen Seiten bedroht, von
innen und von außen, von der PKK im eigenen Land, von
Oppositionellen, von den kurdischen Peschmerger-Soldaten im Irak und
vom IS in Syrien, nahe der östlichen Landesgrenzen.
Im Film kommen Regierungsvertreter wie der türkische
Ministerpräsident Binar Yildirim und Außenminister Mevlüt Cavusoglu
zu Wort. Demgegenüber stehen kritische Stimmen, u.a. die Äußerungen
eines von der Regierung verfolgten Journalisten sowie Analysen des
Politikwissenschaftlers Prof. Thomas Jäger von der Universität Köln:
Es gehe Erdogan allem voran um die Stärkung seiner Position im
Inneren sowie um mehr Einfluss im Nahen Osten, so Jäger. "Dafür
kämpft der türkische Präsident mit allen Mitteln. Hinter diesen
Machtinteressen sieht er übliche diplomatische Gepflogenheiten sowie
das Verhältnis zur EU als eher nachrangig an."
Die nachfolgende Dokumentation "Mensch Erdogan!" liefert ein
politisches Psychogramm des türkischen Präsidenten. Als Abschluss der
Themennacht blickt die Reportage "Pulverfass Türkei" auf die
innenpolitischen Entwicklungen in einem Land zwischen Demokratie und
Diktatur, zwischen Fortschritt Richtung EU und Rückwendung auf
Tradition und osmanische Geschichte.
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