Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Bargeld: Cash bleibt fesch von Bernhard Fleischmann
(ots) - Wozu brauchen wir noch Bargeld in einer Welt,
in der wir problemlos jederzeit alles digital bezahlen können?
Eigentlich sind nur noch lichtscheue Gestalten für ihre dubiosen
Deals darauf angewiesen, wie es ein namhafter
Wirtschaftswissenschaftler ausdrückte. Von wegen. Ein gewisses Maß an
möglicher Lichtscheu gehört zu den notwendigen Freiheiten der Bürger.
Es gibt auch Menschen, die trotz des gewaltigen Preisvorteils von
einem Prozent auf den Einsatz einer Payback-Karte verzichten, um
nicht überall ihre digitale Konsumspur zu hinterlassen.
Schwerwiegender dürfte der Aspekt sein, dass die Abschaffung von
Barem es möglich macht, die Menschen zu enteignen. Man könnte sich
Negativzinsen nur noch entziehen, indem man das virtuelle Guthaben
ausgibt. Eine solche Anreizpolitik der besonderen Art zwänge die
Verbraucher in die Rolle von genötigten Konsummarionetten. Bei aller
Vorsicht: Es besteht kein Anlass zu übertriebenem Alarm, weil uns
bald das Bargeld aus der Hand geschlagen würde. So weit sind wir noch
lange nicht.
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Datum: 24.02.2017 - 21:13 Uhr
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