(firmenpresse) - Bonn/Düsseldorf - Die sprichwörtliche "Geiz-ist-geil"-Mentalität macht auch vor Deutschlands Kantinen nicht halt. Unter der launigen Überschrift "Bratwurst, Bier und Brezel" berichtet die Wirtschaftswoche http://www.wiwo.de über den Preisdruck in den hiesigen Betriebsküchen, der den Catering-Anbietern zusehends die Suppe versalzt. Mehr als die Hälfte der auf knapp 2,5 Milliarden Euro geschätzten Umsätze der 40 grössten deutschen Catering-Betreiber entfielen - so das Blatt - auf die klassische Betriebsverpflegung. Doch ausgerechnet hier wird der Wettbewerb immer härter: Viele Kantinenesser wollen immer mehr Qualität zu möglichst geringen Preisen. Insbesondere Frauen seien eine sehr wählerische und gesundheitsbewusste Zielgruppe. Tiefer in die Tasche greifen wollen allerdings nur wenige. Kantinenzuschüsse der Betriebe sinken, Mitarbeiter müssen entlassen werden: Und trotzdem gibt es positive Signale, die auf die Märkte der Zukunft hinweisen.
Viele Catering-Betreiber haben erkannt: Lukrativer ist die Küchenbewirtschaftung von Krankenhäusern, Seniorenheimen und vor allem das Hallen- und Stadion-Catering sowie die Eventgastronomie. Im Jahr 2003 spülte das Hallen- und Stadion-Catering allein 85 Millionen Euro in die Kassen der Betreiber. Und auch bei grossen Sportveranstaltungen ist das Kosten- und das Umweltbewusstsein gestiegen. Ein Beispiel: Beim Rheinenergie-Marathon in Bonn http://www.rheinenergie-marathon-bonn.de liefen im vergangenen Jahr 98.000 Liter Wasser durch die durstigen Kehlen sowie 5.200 Liter Cola, 3.500 Liter Granini-Fruchtsaftschorle und 2.800 Liter Sion Kölsch. Dafür benötigte man 230.000 Becher. Beim diesjährigen Bonn-Marathon am 10. April setzen die Betreiber auf Catering-Geschirr aus dem so genannten Belland-Material, das von der Pegnitzer Firma BellandVision http://www.belland.de hergestellt wird. Der Vorteil: Das Material ist besonders umweltschonend und zudem nicht teurer als herkömmlicher Kunststoff, der die Umwelt wesentlich stärker belastet. Damit reagieren die Betreiber von sportlichen Grossveranstaltungen auf kritische Stimmen, die zu hohe Entsorgungskosten und zu laxes ökologisches Bewusstsein beklagen.
Doch auch bei der Kantinenverpflegung stecken die deutschen Catering-Betreiber nicht auf. Und auch dort heisst der neue Trend Outsourcing. In Deutschland betreiben laut Wirtschaftswoche immer noch 55 Prozent der Unternehmen ihre Kantinen in Eigenregie, darunter auch Grosskonzerne wie Volkswagen. In den Vereinigten Staaten sind 70 Prozent aller Kantinen ausgelagert. In Grossbritannien sind es 60 Prozent; ein Ziel, das auch in Deutschland langfristig angepeilt wird. Wegen geringerer Personalkosten und besserer Einkaufskonditionen versprechen sich Deutschlands Caterer davon rund 20 bis 25 Prozent Einsparungen.