(ots) - Hier läuft gerade etwas vollkommen schief. Das
größte soziale Netzwerk, das heißt ein großer und mächtiger Konzern,
zu dessen Geschäftsmodell die Verwertung und Verbreitung von
Inhalten jeglicher Art gehört, der also auf diese Inhalte angewiesen
ist, soll für eben jene Inhalte nicht haftbar gemacht werden dürfen.
Das versteht nur, wer Facebook als neutrale Plattform begreift und
dabei vollkommen ausblendet, welche soziale, politische und
ökonomische Rolle das Riesennetzwerk als digitale Öffentlichkeit
mittlerweile spielt. ... Das Würzburger Urteil beschreibt und
befördert eine Verwirrung, die über den Charakter sozialer Netzwerke
herrscht: Sollen sie weiterhin dem wenig strengen Telemediengesetz
für Internet-Plattformen unterliegen oder müssen sie nicht vielmehr
jene Verantwortung übernehmen, die im Presserecht geregelt ist? Diese
Frage endlich zu klären, ist dringender denn je.
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