PresseKat - Grimme-Preis: NDR zweimal dabei

Grimme-Preis: NDR zweimal dabei

ID: 1464976

(ots) - Je ein Grimme-Preis für eine NDR Produktion und
eine NDR Ko-Produktion: Für die Dokumentation "45 Min: Protokoll
einer Abschiebung" erhält Autor und Regisseur Hauke Wendler die
renommierte Auszeichnung in der Kategorie Information und Kultur. Für
den gemeinsam mit dem rbb als Federführer realisierten Zweiteiler
"Schatten des Krieges: Das sowjetische Erbe/Das vergessene
Verbrechen" werden die Autoren Artem Demenok und Andreas Christoph
Schmidt in derselben Kategorie geehrt. Die Grimme-Preise werden am
31. März im Theater Marl verliehen.

NDR Intendant Lutz Marmor: "Was Dokumentationen überhaupt
erreichen können, gelingt dem Film von Hauke Wendler in vorbildlicher
Weise. Sein 'Protokoll einer Abschiebung' zeigt eine für alle
Beteiligten äußerst schwierige Situation so, wie sie wirklich ist.
Die Zuschauerinnen und Zuschauer können sich ein eigenes Urteil
bilden. Gratulation an Hauke Wendler und alle, die zu dieser
herausragenden Produktion beigetragen haben. Ebenso herzlich
gratuliere ich den Autoren und dem Team von 'Schatten des Krieges' zu
ihrem Erfolg."

"45 Min: Protokoll einer Abschiebung", gesendet am 1. August 2016
im NDR Fernsehen, zeichnet als erste Fernsehdokumentation das
umfassende Bild einer Sammelabschiebung: von der Planung der
aufwendigen Maßnahmen über den nächtlichen Einsatz der
Zuführkommandos in den Unterkünften der Asylbewerber bis zu ihrer
Ankunft im Heimatland. Die Jury lobte den Film von Hauke Wendler und
seinem Team als "gelungene Mischung der betrachteten vielfältigen
Aspekte des Themas. Der Film gibt relevante Informationen, geht mutig
mit der vorgefundenen Situation um und bezieht Haltung. Er befördert
das Nachdenken und die Entwicklung einer eigenen Position. Das ist
Aufklärung und Bildung im besten Sinne." Die Redaktion hatte Barbara
Denz, Produzent war Pier 53 Filmproduktion.





Der rbb/NDR Zweiteiler "Schatten des Krieges" erzählt im ersten
Teil, wie die Erinnerung an den "Großen Vaterländischen Krieg" in
Russland mehr zur nationalen Identitätsstiftung beiträgt als
irgendein anderes historisches Ereignis sonst. Der zweite Teil
beschäftigt sich mit einem Massenmord im "Erinnerungsschatten"
(Bundespräsident Joachim Gauck) der deutschen Gedenkkultur: der
Vernichtung von drei Millionen Soldaten der Roten Armee in
Kriegsgefangenenlagern der Deutschen Wehrmacht. Aus der Begründung
der Jury: "27 Millionen Bürger der Sowjetunion verloren im Zweiten
Weltkrieg ihr Leben - eine unvorstellbare Zahl. Doch die russische
Sicht auf diesen Krieg ist in Deutschland weitgehend unbekannt. Artem
Demenok und Andreas Christoph Schmidt schenken dieser Perspektive die
Aufmerksamkeit, die sie verdient. Die beiden Autoren verdeutlichen,
dass die Art, wie wir uns erinnern, entscheidend unser Verständnis
der Gegenwart prägt und wir deshalb Geschichte eben nicht als etwas
Abgeschlossenes verstehen dürfen. So gelingt ihnen mit 'Schatten des
Krieges' Geschichtsfernsehen, wie es sein sollte: gründlich
recherchiert, gut aufgearbeitet, aufrüttelnd." Die Redaktion für die
Dokumentation lag bei Rolf Bergmann (RBB) und Alexander von Sallwitz
(NDR), Produktion: Schmidt & Paetzel Fernsehfilme. Erstsendung war im
Mai und Juni 2016 im Ersten.

Die Sendung "45 Min: Protokoll einer Abschiebung" und weitere
Informationen zu der Dokumentation, u. a. ein Interview mit Hauke
Wendler, finden Sie im Netz unter http://ots.de/agdvB



Pressekontakt:
Norddeutscher Rundfunk
Presse und Information
Iris Bents
Tel: 040-4156-2304

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