(ots) - Ende Januar 2017 lagen die Insolvenzen von
Unternehmen in Frankreich auf dem niedrigsten Stand seit September
2012 und mit genau 58.031 Unternehmen 2,8 Prozent niedriger im
Vergleich zum Zwölf-Monatszeitraum zuvor. Der internationale
Kreditversicherer Coface erwartet, dass der Trend 2017 anhält und die
Anzahl der Insolvenzen um weitere 1 Prozent sinkt. Es sei denn, die
Wahlen in Frankreich im Frühsommer führten zu einem Frexit. Dann
könnten die Insolvenzen explodieren, laut einer Coface-Prognose um
fast ein Drittel (plus 27 Prozent).
Aktuell aber gibt es gute Nachrichten nicht nur bezüglich der
Anzahl der Firmenpleiten. Auch die Zahl der betroffenen Mitarbeiter
ging um 2,6 Prozent auf rund 180.000 zurück. Gestiegen sind hingegen
die volkswirtschaftlichen Insolvenzkosten um 5,2 Prozent auf 3,74
Milliarden Euro. Das Insolvenzgeschehen konzentriert sich in
Frankreich weitestgehend auf kleinere Unternehmen mit bis zu 2,5
Millionen Euro Umsatz. Auf sie entfielen 98 Prozent der Insolvenzen.
30 Prozent aller Insolvenzen verbuchte die Baubranche, allerdings mit
einem Rückgang um 6,2 Prozent.
Coface hat die Auswirkungen politischer Risiken auf die Konjunktur
und Insolvenzentwicklung berechnet. Der derzeit prognostizierte
Rückgang der Insolvenzen um 1 Prozent basiert unter anderem auf einem
Wirtschaftswachstum in Frankreich um 1,3 Prozent - und dem Ausbleiben
politscher Schocks. Einflüsse, die im Ausmaß mit einem Brexit
vergleichbar wären, ließen die Wachstumskurve in diesem Jahr auf 0,7
Prozent abflachen und die Insolvenzen um 1,1 Prozent ansteigen. Ein
Beschluss zum Frexit, den Austritt Frankreichs aus der EU, würde die
Insolvenzen - auch als Reaktion auf einen dann erwarteten Rückgang
des BIP um 9 Prozentpunkte - um 27 Prozent nach oben katapultieren.
Mehr zu den Insolvenzen in Frankreich im Coface-Focus:
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