(ots) -
Gut eine Woche vor der Landtagswahl im Saarland ist die CDU klar
stärkste Partei. Dennoch ist bei einem möglichen Scheitern von Grünen
und FDP an der Fünf-Prozent-Hürde eine Mehrheit von SPD und Linken
nicht auszuschließen.
Wenn schon am nächsten Sonntag gewählt würde, dann ergäben sich
die folgenden Projektionswerte für die Parteien: Die CDU käme zurzeit
auf 37 Prozent, die SPD auf 32 Prozent, die Linke auf 12 Prozent, die
Grünen auf 4 Prozent, die FDP auf 4 Prozent und die AfD auf 7
Prozent. Die anderen Parteien, darunter auch die Piraten, kämen
zusammen auf 4 Prozent.
Diese Projektionswerte geben lediglich das Stimmungsbild für die
Parteien zum jetzigen Zeitpunkt wieder und stellen keine Prognose für
den kommenden Wahlausgang dar. Grundsätzlich sind bei diesen Werten
auch die statistischen Fehlerbereiche von Umfragen zu
berücksichtigen, weshalb ein Scheitern von Grünen und FDP an der
Fünf-Prozent-Hürde keineswegs sicher ist. Zudem können die
Fähigkeiten der Parteien, in der letzten Woche vor der Wahl einzelne
Wählergruppen unterschiedlich gut zu mobilisieren, wahlentscheidend
werden. Zurzeit wissen 53 Prozent noch nicht sicher, wen oder ob sie
wählen wollen.
Bei der letzten Landtagswahl 2012 war die CDU auf 35,2 Prozent
gekommen, die SPD auf 30,6 Prozent, die Linke auf 16,1 Prozent, die
Piraten auf 7,4 Prozent, die Grünen auf 5,0 Prozent, die FDP auf 1,2
Prozent und die anderen Parteien zusammen auf 4,5 Prozent.
Gewünschte Ministerpräsidentin: Bei der Frage, wen man lieber als
Ministerpräsidentin hätte, hat die CDU-Kandidatin und Amtsinhaberin,
Annegret Kramp-Karrenbauer (55 Prozent), einen deutlichen Vorsprung
vor ihrer Herausforderin von der SPD, Anke Rehlinger, die 31 Prozent
als Ministerpräsidentin wollen (weder-noch: 5 Prozent; weiß nicht: 9
Prozent).
Spitzenkandidaten: Bei der Frage, was man von den führenden
Politikern im Saarland hält, wird Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU)
auf der Skala von plus fünf bis minus fünf mit einem guten
Durchschnittswert von 2,4 bewertet. Anke Rehlinger (SPD) erhält 1,8
und Oskar Lafontaine (Linke) 0,2. Alle drei können sich auf einen
großen Rückhalt bei ihren jeweiligen Parteianhängern stützen
(Kramp-Karrenbauer: 3,9; Rehlinger: 3,0; Lafontaine: 3,6).
Koalitionspräferenzen: Lediglich eine große Koalition wird derzeit
von einer Mehrheit positiv bewertet und zwar fast unabhängig davon,
ob sie von der CDU oder der SPD geführt wird: Eine CDU-geführte große
Koalition fänden 46 Prozent gut und nur 28 Prozent schlecht (Rest zu
100 Prozent hier und im Folgenden jeweils "egal" beziehungsweise
"weiß nicht"). Eine große Koalition unter Führung der SPD wird von 41
Prozent befürwortet und von 32 Prozent abgelehnt. Alle anderen
Koalitionen erfahren eine deutliche mehrheitliche Ablehnung: Eine
mögliche Regierung aus SPD und Linke finden 57 Prozent nicht gut und
nur 28 Prozent gut, Rot-Rot-Grün wird von 62 Prozent abgelehnt und
nur von 23 Prozent befürwortet und 56 Prozent sprechen sich gegen
eine Koalition aus CDU, Grünen und FDP aus, die nur 21 Prozent gut
finden.
Themen und Kompetenzen: Bei den aktuell wichtigsten Problemen im
Saarland liegt das Thema "Arbeitslosigkeit" mit 19 Prozent auf Platz
eins. Danach folgen die Themen "Schule/Bildung" (17 Prozent),
"Flüchtlinge/Asyl" (15 Prozent), "Verschuldung" (11 Prozent) und
"Verkehr" (9 Prozent).
Bei der Schaffung von Arbeitsplätzen wird der CDU mit 33 Prozent
geringfügig mehr Kompetenz zugesprochen als der SPD mit 31 Prozent
(Linke: 7 Prozent; alle anderen Parteien jeweils weniger als 3
Prozent; keine Partei: 10 Prozent; weiß nicht: 16 Prozent). Wenn es
um die allgemeine Wirtschaftskompetenz geht, hat die CDU mit 42
Prozent einen sehr deutlichen Vorsprung vor der SPD mit 24 Prozent
(Linke: 5 Prozent; alle anderen Parteien jeweils weniger als 3
Prozent; keine Partei: 13 Prozent; weiß nicht: 13 Prozent). Beim
Thema "Schule/Bildung" liegt die SPD mit 31 Prozent knapp vor der CDU
mit 30 Prozent (Linke: 6 Prozent; alle anderen Parteien jeweils
weniger als 5 Prozent; keine Partei: 6 Prozent; weiß nicht: 21
Prozent). Die größte Kompetenz beim Thema "Flüchtlinge" trauen mit 41
Prozent die Befragten der CDU zu vor der SPD mit nur 18 Prozent
(Linke: 6 Prozent, AfD 5 Prozent alle anderen Parteien jeweils
weniger als 3 Prozent; keine Partei: 6 Prozent; weiß nicht: 19
Prozent). Beim Thema "Soziale Gerechtigkeit" fällt der
Kompetenzvorsprung der SPD mit 38 Prozent besonders deutlich aus.
Hier kommt die CDU nur auf 21 Prozent knapp vor der Linken mit 18
Prozent (alle anderen Parteien jeweils weniger als 4 Prozent; keine
Partei: 7 Prozent; weiß nicht: 11 Prozent).
Die Umfragen zu diesem Politbarometer extra wurden wie immer von
der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews
wurden in der Zeit vom 14. März bis 16. März 2017 unter 1.054
zufällig ausgewählten Wahlberechtigten im Saarland telefonisch
erhoben. Die Befragung ist repräsentativ für die dortige
wahlberechtigte Bevölkerung. Der Fehlerbereich beträgt bei einem
Anteilswert von 40 Prozent gut +/- drei Prozentpunkte und bei einem
Anteilswert von 10 Prozent gut +/- zwei Prozentpunkte.
Weitere Informationen zur Methodik der Umfrage und zu den genauen
Frageformulierungen finden Sie auch auf www.forschungsgruppe.de
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Ansprechpartner: Presse-Desk, Telefon: 06131 - 70-12108,
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