(ots) - Für die rund 20 Mio. vom Hungertod bedrohten
Menschen am Horn von Afrika läuft die Hilfe an. Nach Informationen
der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe gibt es allerdings
einige Probleme, die eine schnelle und effektive Nothilfe behindern.
Aus Südsudan berichten Mitarbeiter der DAHW von leeren Märkten
auch in kleineren Städten. Lebensmittel gibt es dort - wenn überhaupt
- nur zu horrenden Preisen. Viele Menschen fliehen vor dem überall
weiter aufflammenden Bürgerkrieg und in der Hoffnung, in den
Grenzgebieten zu Uganda und Kongo könnte es Lebensmittel geben.
Allerdings ist es derzeit nur unter schwierigsten Bedingungen und
sehr hohen Kosten möglich, Hilfsgüter über die Grenzen zu
transportieren.
Im ebenfalls durch Bürgerkrieg geplagten Jemen organisiert Dr.
Yasin al-Qubati bereits seit Jahren Nothilfe für an Hunger oder Durst
leidende Menschen. In dieser Zeit wurde er entführt und überlebte
einen Mordanschlag nur knapp. Trotzdem fuhr er immer wieder mit
Hilfsgütern in die Berge um Taiz, in denen es ohnehin selten regnet
und es seit Ausbruch des Bürgerkriegs an Wasser und Lebensmitteln
mangelt.
Mittlerweile musste Dr. al-Qubati nach Aden gehen. In seiner stark
umkämpften Heimatstadt Taiz wäre es nicht mehr möglich, die
Lepra-Arbeit oder Nothilfe zu koordinieren. In der Region Taiz sind
rund 180.000 Familien, also mehr als 1,5 Mio. Menschen, von jeglicher
Versorgung abgeschnitten. Trotzdem kommen immer mehr Flüchtlinge aus
den Dörfern in die überfüllte Stadt, weil sie sich dort etwas Schutz
und eine etwas bessere Versorgung versprechen.
Die ehemals blühende Stadt Taiz steht derzeit im Mittelpunkt der
Kämpfe zwischen den durch Iran unterstützten Huthi-Rebellen und den
durch Saudi-Arabien unterstützten Regierungstruppen. Besonders die
Bombardierungen der Stadt sorgen für Opfer unter der
Zivilbevölkerung: Nach Berichten der Regionalverwaltung wurden
bislang mehr als 3.500 Menschen getötet und mehr als 16.000 verletzt.
DAHW befürchtet Domino-Effekt bei knappen Lebensmitteln
Mitarbeiter der DAHW organisieren derzeit gemeinsam mit Partnern
vor Ort Hilfe für die Hungernden, besonders für die zahlreichen
Binnenflüchtlinge in Südsudan und Jemen. Allerdings gibt es hier
besondere Schwierigkeiten: Die Märkte in diesen besonders betroffenen
Ländern sind leer, Lebensmittel gibt es kaum zu kaufen. In den
grenznahen Regionen der Nachbarländer haben die Preise für
Lebensmittel auch schon stark angezogen. Geht diese Entwicklung
weiter, wird es bald keine Lebensmittel mehr zu bezahlbaren Preisen
in ganz Ostafrika geben. Die jeweils angrenzenden Regionen werden
dann auch zu Hungergebieten, die Menschen werden weiter fliehen und
in den nächsten Regionen beginnen die Preise zu steigen.
Die DAHW fordert daher schnelle und ausreichende Hilfslieferungen
aus den reichen Ländern des Nordens für die hungernden Menschen am
Horn von Afrika.
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