(ots) - Immer wieder haben sich Bundeswehr-Soldaten so
daneben verhalten, dass es nicht der Bewertung "über die Stränge
schlagen" getan ist. Sie haben ethische und moralische Grenzen
überschritten, Kameraden misshandelt und gemobbt, sexuell
missbraucht...Das Problem ist ein grundsätzliches, es geht über die
Einzelfälle hinaus. Die wurden jedes Mal kritisiert, Beteiligte
wurden verurteilt, versetzt, degradiert. Generelle Konsequenzen aber
blieben aus. Erst jetzt hat die Bundeswehr es für nötig befunden, die
Angelegenheit auch mal zu untersuchen. Prompt hat sie festgestellt,
dass die strenge Hierarchie der Bundeswehr nicht hilfreich ist, wenn
sich Einzelne wehren wollen - weil der, bei dem sie ihre Probleme
anzeigen, möglicherweise mit drin hängt im Schlamassel...Ob die
geplanten neuen Meldemöglichkeiten etwas ändern, ist die Frage.
Sexuelle Erniedrigung und Misshandlungen waren schon bislang alles
andere als ein Standardverhalten, so viel musste allen Beteiligten
auch ohne neue Regeln klar sein. Und Befehl und Gehorsam,
Gruppendynamik und Elitegefühle bleiben der Truppe erhalten.
Pressekontakt:
Berliner Zeitung
Redaktion
christine.dankbar(at)dumont.de
Original-Content von: Berliner Zeitung, übermittelt durch news aktuell