(firmenpresse) - Bonn/Köln - "Vom Verwalter zum Gestalter" - der Anspruch an Personalverantwortliche ist bekannt. Doch eine Studie von Cap Gemini Ernst & Young http://www.capgemini.com belege, dass dieser Anspruch noch nicht erfüllt ist, so Marc Emde in hr-consult, der Kundenzeitschrift der Kirch Personalberatung http://kirchconsult.de. Emde gehört der Geschäftsleitung des Hauses an. Die Unternehmensberatung Cap Gemini hatte für ihre Untersuchung die Entscheidungsträger der 1.000 grössten Unternehmen in Deutschland befragt, welche Bedeutung der Personalbereich in ihren Unternehmen habe.
Das Fazit der Studie: Personaler stecken in einer defensiven Rolle und können sich nicht in ausreichender Form um Strategie- und Entwicklungsfragen kümmern. Daher können die Personalverantwortlichen bei harten Unternehmensentscheidungen kaum Einfluss nehmen. Nur 44 Prozent der befragten Firmen haben einen HR-Vertreter auf höchster Managementebene. Dazu Marc Emde: "Die Studie belegt, dass Personalabteilungen noch kein vollwertiger Business Partner sind. Sie entscheiden bei strategischen Fragen nicht mit. Es wäre jedoch wünschenswert, wenn Personalabteilungen Wertschöpfung durch qualitativ hochrangige und kostengünstige HR-Dienstleistungen erbringen."
Diese Defizite gehen durchaus auf das Konto der Personalleiter, die nicht entschieden genug auf selbstbewusstes und aktives HR-Management setzen. Der Boom an HR-Themen der neunziger Jahre, entstanden im Sog der Wachstumsphantasien auf Absatz- und Aktienmärkte, ist vorbei. Will das Personalressort als relevanter Akteur wahrgenommen werden, darf es nicht die Hände in den Schoss legen. "HR-Vertreter sollten regelmässig an Business-Meetings teilnehmen, um ihre Themen proaktiv in die Diskussion zu bringen. Nur wer die unternehmensrelevanten Themen kennt, kann auch Lösungen anbieten. So lassen sich Personalaufgaben aus den Entscheidungen ableiten", kommentiert Emde eine Schlussfolgerung der Studie.
Im zweiten Teil der Cap Gemini-Studie werden die fünf wichtigsten HR-Themen von heute genannt. Rund 66 Prozent der Befragten sehen die Personalentwicklung ganz oben auf der Agenda, dicht gefolgt von der Aufgabe, Personalkosten zu reduzieren (54 Prozent). 40 Prozent halten Changemanagement für eines der Top-Themen, immerhin noch 35 Prozent zählen die HR-Strategie und -Organisation sowie die Personalplanung inklusive Freisetzung (30 Prozent) zu den fünf wichtigsten Themen. Im Jahr 2005 - so eine Tendenz - rückt der Mitarbeiter wieder in den Mittelpunkt. "In diesem Jahr wird das Werben um die High-Potentials als Tribut an massiven Stellenabbau und die demographische Entwicklung wieder zusehends wichtig", so der Kölner Personalberater Emde in seinem Informationsdienst.