(ots) - Die politischen Risiken steigen weltweit. Der neue
"Political Risk Index" des Kreditversicherers Coface zeigt: Die
Anzahl der Konflikte hat sich zwischen 2007 und 2015 verdoppelt. Der
Anstieg des Terrorismusrisikos um das 2,8-fache seit 2008 ist noch
dramatischer. Und in den westlichen Demokratien erhöht Populismus die
Index-Werte für das politische Risiko.
Platz 155: Finnland (14,8%), 156: Polen (14,4%), 157: Norwegen
(13,5 %), 158: Neuseeland (11,8%) und Platz 159: Island (9,5%). Das
sind die Länder am unteren Ende der bis 100 Prozent reichenden
Coface-Skala. Sie haben damit ein "sehr niedriges" politisches
Risiko. Am oberen Ende finden sich auf Platz 1: Afghanistan, 2: Irak,
3: Libyen, 4: Nigeria, 5: Sudan, 6: Syrien, 7. Jemen. Für sie hat
Coface den 100-Prozent-Höchstwert und damit das "maximale" politische
Risiko errechnet.
Bestimmende Faktoren für den Coface-Index sind Sicherheit
(Konflikte und Terrorismus) sowie politische und soziale Stabilität.
"Politische Risiken sind von großer Bedeutung für Volkswirtschaften
und Unternehmen. Denn Sicherheitsrisiken wirken direkt auf die
Unternehmensaktivität, politisch-soziale Faktoren eher indirekt über
Vertrauen und Zuversicht", erklärt Coface-Economist Dr. Mario Jung.
Im Ranking des Coface Political Risk Index liegen Deutschland mit
21,5 Prozent auf Platz 132, Großbritannien (26,9%) auf 116 und
Frankreich (28,9%) auf 107. Sie sind damit nicht in der besten von
sieben Kategorien, allerdings mit einem insgesamt "niedrigen"
politischen Risiko eingestuft. Die USA belegen beim Gesamtrisiko mit
30 Prozent Platz 103 ("moderates" politisches Risiko). Die Türkei ist
auf Platz 26 mit 59,8 Prozent gerade noch in "hohes" politisches
Risiko und knapp an der 60-Prozent-Grenze zu "sehr hoch". In dieser
Gruppe befinden sich unter vielen anderen Ländern Russland (Platz 22:
61,8%) und die Ukraine (13: 70,8%).
Gefahr für OECD-Länder wächst
Beim Sicherheitsrisiko muss aktuell besonders der
Terrorismus-Indikator berücksichtigt werden. Dieser hat sich seit
2008 um den Faktor 2,8 erhöht und beeinträchtigt auch die Zuversicht
im Geschäftsleben und das Verhalten von Konsumenten und ausländischen
Investoren. Die meisten OECD-Länder, die sich im Kampf gegen den
"Islamischen Staat" (IS) engagieren, verzeichnen von 2011 bis 2015
einen Anstieg des Scores. Frankreich ist unter den weltweit 30
Ländern mit dem größten Terrorismusrisiko aktuell das Industrieland
mit dem höchsten Wert: 77 Prozent (plus 24 Punkte). Der Risiko-Wert
steigt auch für die USA (plus 23 Punkte), Australien (plus 27 Punkte)
und Deutschland (plus 27 Punkte). Im Terrorismus-Risiko-Ranking sind
nicht nur Länder im Nahen Osten und Afrika, sondern auch in Asien und
Europa bei 100 Prozent: Irak, Afghanistan, Nigeria, Syrien, Pakistan,
Jemen, Ukraine und Türkei.
Wie bewältigen entwickelte Länder die Populismuswelle?
Protektionismus, "Recht und Ordnung", die Betonung nationaler
Werte sind auch Indikatoren für "Populismus" und fließen in die
Bewertung der politisch-sozialen Stabilität ein. Die Coface-Analyse
zeigt, dass in den Ländern mit einem hohen Populismusdruck in
Großbritannien (Score 73%) und Frankreich (70%) Themen um die
öffentliche Ordnung dominieren. In Österreich (64%) und in den
Niederlanden (63%) ist es die Skepsis gegenüber der multikulturellen
Gesellschaft. Deutschland liegt bei diesem Populismus-Ranking mit dem
Wert 27 Prozent im Mittelfeld. Am wenigsten damit zu tun haben Japan
(8%) und Irland (5,3%)
Die ausführliche Analyse im Coface-Panorama auf www.coface.de
Pressekontakt:
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