Mitteldeutsche Zeitung: Gesundheit/Patientenversorgung
Neue Notarztverordnung stößt auf heftige Kritik
(ots) - Die neue bundesweite Regelung, nach der die Ärzte
innerhalb von zwei Minuten entscheiden müssen, ob eine
Notfallbehandlung gerechtfertigt ist oder nicht, stößt auf Kritik von
Medizinern. "Patienten werden sich daran gewöhnen müssen,
gegebenenfalls auch zum Haus- oder niedergelassenen Facharzt
beziehungsweise an den Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen
Vereinigung verwiesen zu werden", sagt Thomas Klöss, Ärztlicher
Direktor des Universitätsklinikums Halle, der in Halle erscheinenden
Mitteldeutschen Zeitung (Dienstagausgabe). In der Saalestadt werden
in der Zentralen Notaufnahme pro Jahr zwischen 35 000 und 40 000
Patienten ambulant behandelt. Klöss rechnet mit viel Unmut bei
Betroffenen. Neben der Drucksituation, eine schnelle, aber auch
gewissenhafte Entscheidung treffen zu müssen, komme auf die
Notaufnahme zudem mehr Bürokratie zu. Fälle müssten noch
ausführlicher dokumentiert werden, um Entscheidungen, die auch für
die Abrechnung relevant seien, zu begründen. Das heißt, in
Streitfällen mit den Krankenkassen müssen die Kliniken genau
nachweisen, warum sie den betreffenden Patienten nicht abweisen
konnten. Ansonsten blieben sie auf den Behandlungskosten sitzen.
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Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200
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Datum: 04.04.2017 - 02:00 Uhr
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