(ots) - Das Problem der Eishockey-Weltmeisterschaft
ist: Wenn man es genau nimmt, ist es keine Weltmeisterschaft. Denn
bei der WM sollten die besten Spieler der Welt spielen. Tun sie aber
nicht. Es spielen die Spieler, die rechtzeitig ausgeschieden sind -
im Stanley-Cup der nordamerikanischen Superliga NHL, die zeitgleich
jenes Vereinsteam ausspielt, das Nordamerikaner am Ende sowieso für
den eigentlichen Weltmeister halten. Was die WM mit dem
Olympiaturnier der Eishockeyspieler zu tun hat? Viel. Seit 1998 saßen
Eishockey-Anhänger alle vier Jahre im Bann der Ringe mit glänzenden
Augen vor dem Fernsehschirm. Denn da spielten sie doch tatsächlich,
die Besten der Besten! Besonders die letzten beiden Male: Wenn ein
Olympiaturnier in Kanada und Russland über die Bühne geht, quillt die
Faszination quasi aus dem TV-Gerät - und das WM-Niveau erlebt noch
einmal eine Steigerung. Es war jedoch ein Irrglaube, dass die große
NHL durch den Zeitraum von fast fünf Olympiaden kapiert hätte, welche
Werbewirksamkeit spätestens Vancouver und Sotschi hatten. Die
nordamerikanischen "Profis" würden zwar dem Vernehmen nach in den
asiatischen Raum expandieren wollen, untersagen aber gleichzeitig die
bestmögliche Werbung in Korea? Welch kurzfristige, ja doofe Denke -
auch wirtschaftlich. Am besten canceln die Herren nach Pyeongchang
auch gleich 2022 in Peking kategorisch mit. Wer will, kann den
Deutschen nun bessere Chancen zurechnen, weil noch mehr
internationale Topspieler fehlen. Sinnigerweise aber hat mit Tom
Kühnhackl auch die Deutschen ein NHL-Profi zu Olympia 2018
geschossen. Abgesehen davon würde selbst mancher Superstar liebend
gerne Olympia-Gold gewinnen. Wenn er schon nicht Weltmeister werden
muss.
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