(ots) -
Arbeit wird zunehmend nicht nur am bisherigen Arbeitsplatz im
Unternehmen oder zur gewohnten Zeiten erledigt. "Durch den digitalen
Wandel werden neue Arbeitszeitmodelle und -formen nicht nur möglich
(wie z. B. Vertrauensarbeitszeit oder Home-Office), sondern auch, wie
die aktuelle Studie von Gesamtmetall* zeigt, zunehmend von der
Mehrheit der Beschäftigten gewünscht," so Prof. Dr.-Ing. Sascha
Stowasser, Direktor des Instituts für angewandte Arbeitswissenschaft
e. V. (ifaa).
"Wir erleben gerade einen dreifachen Wandel: die Arbeitszeiten
werden flexibler und individueller, immer mehr Beschäftigte arbeiten
nicht mehr nur im Unternehmen vor Ort. Das erfordert im
Zusammenschluss eine neue Kultur der Zusammenarbeit. Vertrauen ist
hierfür unerlässlich und Vertrauensarbeitszeit sowie
Vertrauensarbeitsort sind wichtige Säulen der Veränderung" erläutert
Stowasser die aktuelle Entwicklung der Industrie in Deutschland. Was
ist Vertrauensarbeitszeit?
Unter Vertrauensarbeitszeit versteht man ein flexibles
Arbeitszeitmodell, bei dem die Beschäftigten Beginn, Dauer und Ende
der täglichen Arbeitszeit selbst festlegen. Sowohl die Unternehmen
als auch die Beschäftigten profitieren davon. Für die Unternehmen
bedeutet Vertrauensarbeitszeit Steigerung der Arbeitsproduktivität.
Denn es gibt keine unproduktiven Zeiten mehr. Die Beschäftigten
arbeiten dann, wenn Arbeit ansteht. "Letztendlich zählt das
Arbeitsergebnis, nicht die Arbeitszeit" so Stowasser. Die
Beschäftigten können durch selbstbestimmte Einteilung der Arbeitszeit
Beruf und Privatleben besser verbinden. Beschäftigte, die
Verantwortung für ihre Arbeit übernehmen, verfügen auch über mehr
Leistungsbereitschaft, sind motivierter und mit ihrer Arbeit
zufriedener.
Vertrauensarbeitsort - Arbeiten wo wir wollen?
In Zeiten von digitalen Endgeräten wie Notebooks, Tablets und
Smartphones sowie Internet ist ortsunabhängiges Arbeiten insbesondere
für diejenigen Tätigkeiten möglich, bei denen die Arbeit nicht immer
am selben Ort erledigt werden müssen. Immer mehr Beschäftigte
arbeiten nicht mehr nur im Unternehmen vor Ort, sondern sie können
oder wollen selbst entscheiden, an welchen Orten sie ihre Arbeit
erledigen. Auch hier zählt das Arbeitsergebnis, nicht die Präsenzzeit
am Arbeitsplatz. Dies schafft viele Vorteile:
- mehr Freiräume und Zeitsouveränität über die eigene Arbeitszeit,
- Vereinbarkeit zwischen Beruf und Privatleben,
- höhere Konzentration durch ungestörtes Arbeiten und gesteigerte
Leistungsfähigkeit,
- Zeitersparnis durch den Wegfall der Fahrt zum Arbeitsplatz.
Vertrauensvolle Zusammenarbeit
Dreh- und Angelpunkt des zeit- und ortsflexiblen Arbeitens ist
eine gut organisierte und erfolgreiche Zusammenarbeit. Der Schlüssel
zum Erfolg sind sowohl für die Beschäftigten als auch für die
Führungskräfte Kompetenzen wie Kommunikationsfähigkeit, Offenheit,
Verantwortungsbewusstsein, Selbstverantwortung, Eigendisziplin und
beispielsweise Führung auf Distanz. Flexible Arbeitsbedingungen
führen automatisch zu einem Wandel der Arbeitsbeziehungen und
Zusammenarbeit, da die Beschäftigten nicht mehr unter Aufsicht des
direkten Vorgesetzten stehen, sondern selbst bestimmen können, was
wann und wo erledigt wird.
"An unterschiedlichen Orten zu flexiblen Zeiten zu arbeiten
bedeutet gleichzeitig auch mehr Verantwortung im Sinne des
Arbeitsschutzes durch die Beschäftigten selbst. Die
Verantwortlichkeit des Arbeitgebers für das Arbeiten außerhalb seiner
direkten Einflussnahme würde in ein solch flexibles Konzept nicht
mehr passen" erläutert Stowasser die Hintergründe. "Die Beschäftigten
und Führungskräfte müssen auf die neue Form der Zusammenarbeit
vorbereitet werden. Sie müssen gezielt in ihren sozialen und
kommunikativen Fähigkeiten und Kompetenzen geschult werden, um diese
im Sinne der erfolgreichen und vertrauensvollen Zusammenarbeit
einsetzen zu können." *Hier geht es zur Gesamtstudie:
http://ots.de/J5XwH
Weitere Informationen zum Thema erhalten Sie bei Christine
Molketin (c.molketin(at)ifaa-mail.de / 0211 542263-26). Gerne vermitteln
wir ein Interview mit unserem Experten.
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