(ots) - Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht
(CDU) will einen Erlass ändern, um auch künftig gemeinnützige
Tombolas zu ermöglichen. Anlass ist ein Streit aus Sangerhausen: Nach
rechtlichen Bedenken der Stadt hatten Elternvertreter auf einen seit
Jahren üblichen Losverkauf zum Tag der offenen Tür verzichtet. "Wir
werden deshalb den Erlass mit Augenmaß anpassen", kündigte
Stahlknecht gegenüber der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen
Zeitung (Donnerstagausgabe) an. "Es darf nicht sein, dass solche
Veranstaltungen durch eine zu enge Auslegung dieses Erlasses oder
durch mangelnde Kreativität nicht mehr möglich sind", sagte
Stahlknecht weiter. Es gehe nicht um Gewinnstreben, sondern um die
Unterstützung gemeinnütziger Projekte, betonte er. Rechtlich sind
derartige Tombolas in Sachsen-Anhalt unter einer Reihe von Auflagen
möglich. Laut Erlass muss der Veranstalter etwa sicherstellen, "dass
Minderjährige von der Teilnahme ausgeschlossen sind". Im
Geschwister-Scholl-Gymnasium von Sangerhausen sorgt die Ankündigung
für Genugtuung. "Das ist eine sehr erfreuliche Nachricht", sagte
Heinz Günter Weinreich, der Vorsitzende des Schul-Fördervereins. "Wir
haben uns auch mordsmäßig darüber geärgert, dass der Losverkauf in
diesem Jahr nicht möglich war." Durch die von Eltern organisierte
Tombola konnte der Verein alljährlich die Arbeit der Schule
unterstützen. Nachdem jedoch das Jugend- und das Gewerbeamt einen
Losverkauf als unzulässig eingestuft hatten, mussten die Veranstalter
in diesem Jahr um Spenden bitten. Die Einnahmen dabei waren nicht
geringer als in den Vorjahren. Dennoch sorgte die Nachricht von
unzulässigen Tombolas landesweit für Verunsicherung.
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