(ots) - Was war Ihre Intention, mit der Sie an die
Dokumentation herangegangen sind?
Wir wollten in einer sich ändernden politischen Stimmung im Winter
2015/16 auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise Politiker und
Journalisten beobachten und herausfinden, wie sich die Art und Weise,
mit der Öffentlichkeit hergestellt wird, verändert. Durch digitale
Informationen, durch soziale Medien, auch Fake News und
Verschwörungstheorien. Wir haben eine Veränderung des politischen
Klimas gespürt und der Verdacht war, dass dies von langer Dauer sein
würde.
Was war für Sie der wichtigste Moment?
Die Brexit-Nacht wird auf jeden Fall in Erinnerung bleiben. Denn
kaum einer ging ernsthaft davon aus, dass die Briten diese
Entscheidung treffen würden. Gleichzeitig öffnete dieser Moment die
Augen für das, was gerade in der Welt passiert - und auch dafür, wie
Meinungen in der Öffentlichkeit gebildet werden.
Was ist für Sie die wichtigste Erkenntnis in dem Film?
Wenn man sich die großen Ereignisse des vergangenen Jahres
anschaut, also den Brexit, die Wahl von Trump, das Erstarken der AfD,
das Attentat am Breitscheidplatz in Berlin, dann wird klar, wie
anfällig die Öffentlichkeit geworden ist. Vor zehn, 15 Jahren war der
Medienmarkt noch halbwegs geordnet. Das hat sich dramatisch
verändert, auch durch soziale Medien. In ihnen steckt gleichermaßen
Gefahr wie Chance.
Journalisten werden zunehmend als Lügenpresse bezeichnet. Nun
berichten Sie als Journalist über Ihre eigene Branche und die
Veränderungen in der Kommunikation. Ist es Ihnen schwer gefallen,
Distanz zu wahren?
Ich habe die Journalisten nicht anders behandelt als die
Politiker. Interessant ist, dass wir uns alle in dem Jahr, in dem wir
gedreht haben, Fehleinschätzungen geleistet haben. Ich finde es
wichtig, zu zeigen, wie diese Fehler entstehen und sie auch
öffentlich zu korrigieren.
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