(ots) - Die am 12. April an der bulgarischen Grenze zur
Türkei festgenommenen mutmaßlichen IS-Sympathisanten kommen nach
Recherchen von "Panorama 3" im NDR Fernsehen größtenteils aus
Norddeutschland. Die Hamburger Staatsanwaltschaft bestätigte dem
Politikmagazin, dass es im Zuge der Ermittlungen Durchsuchungen in
acht Objekten in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen gab.
"Wir ermitteln wegen Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden
Straftat gegen sechs Personen. Alle sind dem Haftrichter vorgeführt
worden", sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Hamburg, Nana
Frombach. Die Festgenommenen waren offenbar auf dem Weg nach Syrien
und wurden wegen mutmaßlicher Unterstützung einer terroristischen
Vereinigung festgenommen. Laut Staatsanwaltschaft handelt es sich um
junge Männer im Alter zwischen 16 und 25 Jahren. Sie befinden sich
inzwischen in Hamburg in Untersuchungshaft.
Nach Informationen des bulgarischen Sicherheitsdienstes DANS war
gegen die Männer in Deutschland ein Ausreiseverbot verhängt worden.
Inzwischen wird Kritik laut: "Wir finden es fahrlässig, dass eine
größere Gruppe, darunter Minderjährige, trotz Ausreisesperre
ausreisen können. Deshalb muss für Aufklärung gesorgt werden",
fordert die Hamburger Fraktionsvorsitzende der Linken Cansu Özdemir.
Bemerkenswert sei auch der Umstand, dass es eine ganze Gruppe
Ausreisender gewesen sei, die festgenommen wurde. Dies lasse
aufhorchen, da die Zahl von Ausreisenden eigentlich rückläufig sei.
Noch ist unklar, warum das Ausreiseverbot nicht umgesetzt wurde.
Die Sicherheitsbehörden haben sich dazu bislang nicht geäußert.
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