(ots) - Der Backkonzern Lieken verlagert Produktion von
Weißenfels nach Wittenberg, doch wechseln offenbar keine
Mitarbeiter. "Nach unserer Kenntnis geht kein einziger
Produktionsmitarbeiter mit", teilte der Lieken-Betriebsrat der
Mitteldeutschen Zeitung (Donnerstagausgabe) mit. Die finanziellen
Konditionen seien zu schlecht, zudem seien Bewerber aus Weißenfels
auch abgelehnt worden. Lieken will seinen Produktionsstandort in
Weißenfels mit 200 Mitarbeitern schließen. Gleichzeitig wird vom
Mutterkonzern Agrofert ein neues Werk in Wittenberg mit 300
Mitarbeitern aufgebaut. Der Probebetrieb startet Mitte 2017 zunächst
mit Leiharbeitern, die eine Zeitarbeitsfirma gesucht hat. Agrofert
will diese nach drei Monaten übernehmen.
Der Landtagsabgeordnete Andreas Höppner (Linke) ist "über das
Vorgehen von Agrofert erschüttert". Neue Mitarbeiter über einen
Personaldienstleister zu suchen, gehe in Ordnung. "Das gilt aber
nicht für die befristete Einstellung als Leiharbeiter", so Höppner.
Leiharbeit sei dafür gedacht, Produktionsspitzen abzufedern. "Sie
soll nicht dazu führen, möglichst bequem über neue Mitarbeiter zu
verfügen." Agrofert wollte sich auf Anfrage der Mitteldeutschen
Zeitung zu den Einstellungen nicht äußern. Lieken-Vorstand Markus
Biermann erklärte in der Vergangenheit, dass man "ein großes
Interesse habe, eingespielte Teams mitzunehmen".
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