(ots) - Große Anfrage an die bayerische Staatsregierung:
Wie lässt sich der Studienstandort Bayern im Kontext der
Bologna-Reform fit für die Zukunft machen? Die FREIEN WÄHLER wollten
es genau wissen - diese Woche wurde ihre Interpellation "Studieren
2020" im Plenum des Landtags behandelt. Prof. Dr. Michael Piazolo,
hochschulpolitischer Fraktionssprecher, ist mit der Antwort der
Staatsregierung auf die 157 Fragen der FREIEN WÄHLER jedoch nicht
zufrieden: "Die bayerische Hochschulpolitik spielt schon lange nicht
mehr in der Champions League, sondern eher im hinteren Mittelfeld. So
investiert der Freistaat gerade einmal 0,6 Prozent des
Bruttoinlandsprodukts in den Hochschulbereich - das ist ein magerer
Platz 12 unter den 16 deutschen Bundesländern. Die beachtliche
Leistung unserer Hochschulen verdient mehr Unterstützung."
Gemessen an seinem starken Bedarf an Hochqualifizierten investiere
Bayern sehr wenig in die Hochschulen. Von der wirtschaftlichen
Attraktivität angezogen profitiere der Freistaat zwar davon, dass
sehr viele Akademiker nach ihrem Studium nach Bayern kämen. Die
Ausbildung ginge aber auf das Konto anderer Bundesländer. Hier trügen
insbesondere die deutschen Stadtstaaten eine verhältnismäßig große
Last, so Piazolo. Stetig wachsende Studierendenzahlen und eine immer
heterogener werdende Zusammensetzung der Studierendenschaft stellten
die bayerischen Hochschulen vor zusätzliche Herausforderungen. "Um
die Hochschulen fit für die Zukunft zu machen, benötigt es eine
nachhaltigere Grundfinanzierung. Diese ist in den Jahren 2000 bis
2014 kontinuierlich gefallen und muss nun deutlich aufgestockt
werden", stellt Piazolo fest.
Außerdem müssten Internationalisierung und Mobilität weiter
vorangebracht, aber auch entsprechende Studienangebote vor Ort
ausgebaut sowie die Anerkennungspraxis von im Ausland erworbenen
Studienleistungen und Kompetenzen optimiert werden. Besonderen
Nachholbedarf sieht Piazolo bei den Hochschulen für angewandte
Wissenschaften: "Sie bedürfen einer stärkeren staatlichen
Unterstützung hinsichtlich der Steigerung der 'incoming mobility'
sowie beim Ausbau der internationalen Mobilität des Lehrpersonals.
Weiter fordern die FREIEN WÄHLER, den Grundsatz der
Wissenschaftlichkeit nicht zu vernachlässigen. "Die international
anerkannte Marke 'Diplom' bolognakonform wiederzubeleben wäre daher
ein wichtiges Signal. Zudem bedarf es einer Abfederung sozialer
Problemlagen", ergänzt Piazolo mit Blick auf den Wohnraummangel und
die hohen Mietpreise an vielen Hochschulorten.
Hinweis: Die zentralen Forderungen zur Interpellation "Studieren
2020" der FREIEN WÄHLER finden Sie hier: http://bit.ly/2qb6dOW
Pressekontakt:
Der Pressesprecher der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion
im Bayerischen Landtag
Dirk Oberjasper, Maximilianeum, 81627 München
Tel. 089 / 4126 - 2941, dirk.oberjasper(at)fw-landtag.de
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