(ots) - Katastrophale Versorgungslage treibt Menschen in
die Flucht - Ernährungszentren der Caritas Venezuela für Kinder und
Säuglinge
Eine wachsende Anzahl von Venezolanern, die aufgrund der
schlechten Versorgungslage sowie den tagtäglich gewalttätiger
werdenden politischen Unruhen ihre Heimat verlassen, sucht in
Kolumbien Schutz und Hilfe. Caritas hat deshalb in Zusammenarbeit mit
dem Flüchtlingsdienst der Jesuiten im venezolanisch-kolumbianischen
Grenzgebiet begonnen, venezolanische Flüchtlinge mit den
lebensnotwendigsten Hilfsgütern zu versorgen. Caritas international,
das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, unterstützt diese
Hilfen, die auch kolumbianischen Binnenflüchtlingen zu Gute kommen,
mit 170.000 Euro.
Caritas-Mitarbeiter Friedrich Kircher berichtet nach einem Einsatz
in der Region, dass aufgrund des kollabierenden venezolanischen
Gesundheitssystems selbst hochschwangere Venezolanerinnen über die
Grenze flüchten, um in Kolumbien ihre Kinder zu bekommen. Da sie von
den örtlichen Krankenhäusern erst aufgenommen werden, wenn die Wehen
einsetzen, unterstützt sie Caritas beispielsweise durch pränatale
Schwangerschaftsuntersuchungen. Laut kolumbianischer
Migrationsbehörde halten sich mehr als 350.000 nicht registrierte
Venezolaner in Kolumbien auf. Aktuell sollen vorsichtigen Schätzungen
zufolge täglich 500 Venezolaner ihre Heimat Richtung Kolumbien
verlassen.
Von der in Venezuela verbliebenen Bevölkerung leiden nach Angaben
der lokalen Caritas besonders Kinder und kranke Menschen unter der
katastrophalen Versorgungslage: "Es kostet mittlerweile das Zehnfache
eines venezolanischen Mindestlohnes, um sich mit den wichtigsten
Lebensmitteln versorgen zu können", berichtet die Caritas-Direktorin
Janeth Márquez. "Die Hälfte der Schüler besuchen den Unterricht nicht
mehr, weil sie nichts zu essen haben. Lehrer berichten uns, dass
schlecht ernährte Kinder im Unterricht vor Hunger in Ohnmacht
fallen." Um die Ernährung von Kindern und Säuglingen zu verbessern,
hat die Caritas Venezuela in mehreren Regionen des Landes
Zusatzernährungsprojekte initiiert. Die dabei erhobenen Daten zeigen,
dass 25 Prozent der Kinder Anzeichen von akuter Unterernährung
aufweisen.
Caritas Venezuela gehört zu den wenigen Organisationen, die im
Land noch Hilfe leisten können. Sowohl die Finanzierung als auch die
praktische Umsetzung stellen jedoch auch das katholische Hilfswerk
zunehmend vor Probleme. Wie Caritas-Direktorin Janeth Márquez
berichtet, reichten ihre Möglichkeiten bei weitem nicht aus, um den
immer größer werdenden Bedarf zu befriedigen: "Früher kamen zehn
Menschen, um medizinische Hilfe bei uns zu erhalten. Heute sind es
5000."
Hinweis für Redaktionen: Mit Caritas-Mitarbeiter Friedrich Kircher
können telefonisch Interviews geführt werden. Kontakt: 0761/200-515
oder Achim.Reinke(at)caritas.de
Spenden mit Stichwort "Flüchtlinge Venezuela" werden erbeten auf:
Caritas international, Freiburg,
IBAN: DE88 6602 0500 0202 0202 02,
Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe,
BIC: BFSWDE33KRL oder online unter: www.caritas-international.de
- Charity SMS: SMS mit CARITAS an die 8 11 90 senden (5 EUR zzgl.
üblicher SMS-Gebühr, davon gehen direkt an Caritas international
4,83 EUR)
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gehört zum weltweiten Netzwerk der Caritas mit 162 nationalen
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