(ots) - Obwohl der Arbeitsmarkt brummt, deuten sich dort
große Umbrüche an. Darauf verweist der Chef der Landesarbeitsagentur
Sachsen-Anhalt/Thüringen, Kay Senius, in einem Gastbeitrag für die in
Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Wochenendausgabe). Während
für die einen die Digitalisierung eher Wachstum und Fortschritt
bedeute, befürchten andere den Wegfall von Jobs,
Massenarbeitslosigkeit und die Herausbildung eines Heers von
digitalen Tagelöhnern, so Senius. Zudem sei für viele das Thema noch
immer Zukunftsmusik, obwohl die Digitalisierung längst in vollem
Gange sei. Das erfordere, dass jetzt die Weichen für eine gerechte
Wirtschaftsordnung im digitalen Zeitalter zu stellen. Konkret müsse
etwa bei neuen Arbeitsformen, wie dem "Crowdworking", geklärt
werden, wie diese in den Arbeitnehmerschutz und die
Sozialversicherung einbezogen werden, damit kein "Prekariat 4.0"
entstehe, betont Senius.
Senius macht sich aber gleichzeitig für die Unternehmen stark und
nimmt die Politik in die Pflicht. Die Wirtschaft müsse vor einer
Überforderung geschützt werden. Kleine Unternehmer bräuchten
Unterstützung bei der Weiterbildung ihrer Mitarbeiter und bei der
Ausschöpfung des Produktivitätspotenzials der Digitalisierung. Dafür,
so sein Fazit, müsse endlich eine digitale Infrastruktur geschaffen
werden, die die Unternehmen bräuchten, um nicht den Anschluss zu
verlieren.
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