(ots) - Beim FDP-Parteitag in Berlin blickt Alexander Graf
Lambsdorff auch auf den EU-Sondergipfel zum Brexit in Brüssel. Aus
Sicht der Freien Demokraten müsse am Ende eine Art Partnerschaft mit
Großbritannien stehen. "Das Land wird kein Mitglied mehr sein, es
wird einige Privilegien verlieren, aber Großbritannien ist ein
Nato-Alliierter, ein Freund und auch weiterhin ein wichtiger Markt",
sagte der Vizepräsident des Europäischen Parlaments im
phoenix-Interview. Dennoch werde an einigen Stellen Härte nötig sein.
"Wenn die Briten die Niederlassungsfreiheit für ihr Land abschaffen
wollen, dann können sie auch nicht die volle Warenverkehrs-,
Dienstleistungs- und Kapitalverkehrsfreiheit erhalten, das ist
vollkommen klar. Die vier Freiheiten des europäischen Binnenmarktes
sind unteilbar", sagte Lambsdorff. Bezogen auf die Türkei sei aus
Sicht der Freien Demokraten klar, dass der Beitrittsprozess am Ende
sei. "Wir Freien Demokraten sagen aber nicht, dass wir der Türkei den
Rücken zuwenden sollen, das wäre ganz falsch, auch sie ist ein
Nato-Verbündeter. Aber das, was die Bundesregierung tut, nämlich
immer noch weitere Kapitel eröffnen, das, was die Grünen vorschlagen,
dass man trotzdem die Türkei in die Europäische Union aufnimmt, das
ist nicht unsere Politik. Wir glauben, die Türkei kann der
Europäischen Union nicht beitreten."
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