(ots) - Der Philologenverband Sachsen-Anhalt drängt darauf,
ausländische Kinder besser auf die Schulen zu verteilen. Nötig sei
eine Obergrenze von zehn, maximal 15 Prozent, sagte
Verbandsvorsitzender Thomas Gaube der in Halle erscheinenden
Mitteldeutschen Zeitung (Mittwoch-Ausgabe). Der Philologenverband ist
die Gewerkschaft der Gymnasiallehrer. Gaube setzt sich mit seiner
Forderung vom Kurs seines Bundesverbands ab. Dessen Vorsitzender
Heinz-Peter Meidinger hat eine Obergrenze von 35 Prozent
vorgeschlagen. Gaube widerspricht: Dieser Wert sei vielleicht für
Schulen in den alten Bundesländern möglich, die seit langem Erfahrung
mit Zuwanderung hätten. "Ich kann mir aber überhaupt nicht
vorstellen, dass das bei uns funktioniert." Zwar gehörten manche
Flüchtlingskinder schon nach einem halben Jahr zu den Klassenbesten.
"Zu uns kommen aber auch Analphabeten", sagte der Gymnasiallehrer mit
Blick auf andere Schulformen.
Zuvor hatte bereits Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper
(parteilos) die Forderung nach einer Quote unterstützt. In der
Landeshauptstadt gebe es Schulen, an denen 40 Prozent der Kinder
Migranten seien und Förderunterricht bräuchten. Damit tue man den
Zuwanderern keinen Gefallen. Schulen mit sehr großem Migrantenanteil
gibt es in Sachsen-Anhalt bislang lediglich in den Großstädten.
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