(ots) -
- Bessere Geschäftslage und Erwartungen treiben mittelständisches
Geschäftsklima auf Rekordwert
- Großunternehmen beurteilen Lage deutlich besser, Aussichten aber
schlechter
- Konjunkturausblick für Deutschland hellt sich weiter auf
Das KfW-ifo-Mittelstandsbarometer gibt mehr und mehr Anlass zu
Konjunkturoptimismus: Im April klettert das Geschäftsklima der
kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland deutlich um 4,4
Zähler auf den Rekordwert von 24,9 Saldenpunkten - so hoch notierte
der seit 1991 bestehende Indikator noch nie. Sowohl die
Geschäftserwartungen (+3,3 Zähler auf 11,7 Saldenpunkte) als auch die
Lageurteile (+5,7 Zähler auf 38,4 Saldenpunkte) sind dabei kräftig im
Plus.
Auch bei den Großunternehmen verbessert sich das Geschäftsklima im
April, und zwar um 1,7 Zähler auf 22,2 Saldenpunkte. Die Aufhellung
ist hier allerdings ausschließlich auf die viel besseren Urteile zur
aktuellen Geschäftslage zurückzuführen, die noch stärker als im
Mittelstand um 8,5 Zähler auf 38,1 Saldenpunkte zulegen. Der
Erwartungsindikator hingegen korrigiert seinen außergewöhnlich
starken Anstieg aus dem März um etwa die Hälfte auf ein immer noch
ordentliches Niveau (-4,5 Zähler auf 6,9 Saldenpunkte).
Unter den binnenwirtschaftlich ausgerichteten Wirtschaftsbereichen
sticht im April insbesondere der Einzelhandel hervor. Der nach vier
relativ schwachen Monaten zu beobachtende sehr kräftige Zuwachs des
Geschäftsklimas der großen Einzelhändler (+15,3 Zähler auf 18,6
Saldenpunkte) stellt dabei den - für sich genommen bereits
beachtlichen - Anstieg im mittelständischen Einzelhandel (+7,8 Zähler
auf 26,1 Saldenpunkte) sogar noch mit einigem Abstand in den
Schatten. Zwar dürften hier Sonderfaktoren am Werk sein: Im Vergleich
zum Vorjahr hat sich das Osterfest von März auf April verschoben, was
von dem Saisonbereinigungsverfahren nur zum Teil korrigiert wird.
Eine technische Konsolidierung des Einzelhandelsklimas schon im
kommenden Monat ist daher wahrscheinlich. Die Voraussetzungen für den
privaten Konsum werden aber auf absehbare Zeit gut bleiben, wie nicht
zuletzt kräftige Anstiege der Beschäftigungserwartungen in
Mittelstand und Großunternehmen signalisieren.
"Das mittelständische Geschäftsklima erreicht im April ein
Allzeithoch. Politische Risiken treten offenbar zunehmend in den
Hintergrund, während die besonders für den Mittelstand wichtige
Binnenkonjunktur weiter rund läuft", kommentiert Dr. Jörg Zeuner,
Chefvolkswirt der KfW. Das sehr hohe Niveau des Indikators für die
Geschäftslage sowohl bei den Mittelständlern als auch bei den
Großunternehmen lasse auf ein dynamisches und breit gestütztes
Wirtschaftswachstum auch im zweiten Quartal hoffen, nachdem die
deutsche Wirtschaft schon im ersten Quartal kräftig gewachsen sein
dürfte. Auch für die Zeit danach hellten sich die Aussichten auf.
Eine Aufwärtsrevision der bisherigen KfW-Konjunkturprognosen für
Deutschland von 1,4 % sowohl für 2017 als auch 2018 sei
wahrscheinlich, auch wenn die Unwägbarkeiten im Verhältnis zu den USA
sowie Großbritannien im Hintergrund noch geraume Zeit weiter schwelen
dürften. "Für eine vollständige Entwarnung ist es zu früh, für
Optimismus dagegen nicht. Mit schwindenden Risiken dürfte sich der
Investitionsstau in den Unternehmen zu lösen beginnen und für einen
zusätzlichen Konjunkturimpuls sorgen", so Zeuner.
Das aktuelle KfW-ifo-Mittelstandsbarometer ist abrufbar unter
www.kfw.de/mittelstandsbarometer
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