(ots) - Der NSU-Prozess lässt auch die
berichtenden Journalisten zu Mithäftlingen werden. "Wir fühlen uns
zunehmend wie in einer Art Gefängnis, mit Beate Zschäpe als
Zellennachbarin", schreibt Annette Ramelsberger im "medium magazin".
Die Gerichtsreporterin der "Süddeutschen Zeitung" berichtet von
Anfang an über den inzwischen seit vier Jahren andauernden
NSU-Prozess in München. "Der NSU-Prozess: Das bedeutet ständige
Wachsamkeit, Kampf gegen das um sich greifende Desinteresse - und
gegen die eigene Müdigkeit." Inzwischen berichten neben der "SZ" nur
noch der Bayerische Rundfunk - unterstützt von ARD-Kollegen - sowie
die Deutsche Presse-Agentur dpa von jedem Prozesstag.
Die Berichterstatter kämpften gegen das Gähnen in den Redaktionen,
die bei dem Thema oft nur noch müde abwinken würden. Gleichzeitig
erwarteten Redakteure aber, dass die Berichterstatter im Gerichtssaal
kein Detail und keinen Zwischenton verpassen. Die meisten Medien sind
aber inzwischen gar nicht mehr vor Ort vertreten. "Manche Kollegen
kamen anfangs jeden Tag, dann nur noch einmal im Monat. Jetzt kommen
sie gar nicht mehr", schreibt Ramelsberger im "medium magazin". Die
meisten seien weitergezogen zu anderen Schauplätzen, weil
Journalismus ein schneller Beruf sei und der Takt höher als jener im
NSU-Prozess. Ramelsberger kündigt an, dennoch durchzuhalten bis zum
Ende des Prozesses, weil er wichtig sei und jemand diese Arbeit tun
müsse.
Den kompletten Einblick in Ramelsbergers Arbeit lesen Käufer und
Abonnenten von "medium magazin" in Ausgabe 03-2017, Seiten 26-27. Das
Heft ist digital im iKiosk verfügbar und kann gedruckt einzeln
gekauft oder abonniert werden. Blick ins Heft:
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Annette Milz, Chefredakteurin "medium magazin",
0151 - 23 44 79 14, annette.milz(at)mediummagazin.de
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