(ots) - Der Kriminologe Frank Neubacher hält die die geplante
Gesetzesverschärfung bei Einbruch für falsch. "Viele potenzielle
Täter kennen das Strafmaß doch gar nicht", sagte der Direktor des
Instituts für Kriminologie an der Universität zu Köln dem "Kölner
Stadt-Anzeiger Donnerstag- Ausgabe). Es sei ein altes Thema: "Gibt es
kriminalpolitische Probleme, kommt schnell der Ruf nach dem
Gesetzgeber. Man erweitert Straftatbestände oder erhöht den
Strafrahmen. Doch die Verbrechenswirklichkeit bleibt meist
unverändert." Der Kölner Jura-Professor kritisierte den Zeitpunkt des
Vorstoßes der großen Koalition in Berlin. "Die Erfahrungen mit der
Kriminalpolitik zeigen schon, dass das Recht eine leicht verfügbare
und billige Ressource ist, mit der sich Entschlossenheit und
Handlungsfähigkeit demonstrieren lassen." Nicht immer brauche man
jedoch neue Gesetze - viele Probleme würden besser auf der Ebene der
Um- beziehungsweise Durchsetzung von Gesetzen gelöst. "Wir müssen die
Bemühungen in Sachen technischer Prävention, durch den Einbau von
Sicherheitstüren, zusätzlichen Riegeln weiter ausbauen", so
Neubacher. Er forderte zudem eine Verbesserung der polizeilichen
Ermittlungstätigkeit. "Mit der geringen Aufklärungsquote von circa 15
Prozent kann man nicht zufrieden sein. Vielleicht ist die Polizei
nicht hinreichend personell und sachlich ausgestattet, um hier
entscheidende Fortschritte zu erzielen."
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