(ots) - Er hasse die Relegation, hat Braunschweigs
Trainer Torsten Lieberknecht nach der achtbaren 0:1-Niederlage seiner
Eintracht in Wolfsburg bekannt. In einer langen Saison hat man die
Chance, Fehler - und Menschen machen nun einmal Fehler - zu
korrigieren. In der Relegation nicht: Da haben Fehler wie das
übersehene Handspiel von Mario Gomez und der folgende Handelfmeter
gegen Gustav Valsvik durch Schiedsrichter Stegemann genauso einen
Hauch von Endgültigkeit wie die vergebene Großchance von
Braunschweigs Mirko Boland. Aus Sicht eines Beteiligten ist die
ablehnende Haltung von Lieberknecht zur Relegation sicherlich
verständlich, doch der Strom fließt in die andere Richtung. Die Masse
liebt das Spektakel: Das zeigt die Tatsache, dass solche Spiele
bundesweit im öffentlich-rechtlichen Fernsehen live übertragen
werden. Der SSV Jahn Regensburg hätte seine Arena gegen die Münchner
Löwen wohl mehrfach füllen können. Und selbst wenn man nicht auf den
großen Fußball schaut: 1100 Fans standen bei der
Landesliga-Relegation zwischen Lam und Freyung am Spielfeldrand. Ãœber
1000 Leute wollten vor Ort im Stadion sehen, ob der TV Schierling in
die Kreisliga absteigen muss. Fast 500 waren es beim
Entscheidungsspiel um Platz 2 in der A-Klasse zwischen Donaustauf II
und Moosham. Von solchen Zahlen (und Zuschauer-Einnahmen) können
diese Kicker in der laufenden Saison nur träumen. Andere Sportarten
wie Eishockey oder Basketball haben die Faszination des "Alles oder
Nichts" längst erkannt: Playoffs heißt das Stichwort. Dieser
Entwicklung kann sich der Fußball nicht entziehen, will er seine
Attraktivität behalten - und auch wenn dann "mit einer Entscheidung
fast die ganze Saison am Arsch ist", wie es Torsten Lieberknecht so
treffend formulierte.
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