(ots) - Die Mietpreisbremse zeigt eineinhalb Jahre nach ihrer
Einführung auf dem Wohnungsmarkt in Schleswig-Holstein keine spürbare
Wirkung. So sind die Wohnungsmieten in Kiel im vergangenen Jahr noch
kräftiger gestiegen als 2015. Dies berichten die "Kieler Nachrichten"
unter Berufung auf den neuen Mietspiegel, den die Stadt Kiel am
Dienstag veröffentlichen will.
Sowohl Mieterschützer als auch der Eigentümerverband Haus & Grund
kritisieren in der Zeitung die Mietpreisbremse als ungeeignetes
Instrument, um den Mangel an bezahlbarem Wohnraum zu lindern. "Das
ist ein zahnloser Tiger", sagt Heidrun Clausen, Geschäftsführerin des
Kieler Mietervereins, mit Blick auf fehlende Kontroll- und
Sanktionsmöglichkeiten.
Nach Meinung von Alexander Blazek, Vorstandsvorsitzender von Haus
& Grund Schleswig-Holstein, verschärft die Mietpreisbremse die Lage,
weil der Anreiz für Neubau-Investitionen sinke, und ein Preisdeckel
den Wettbewerb um Wohnungen anheize: "Einkommensschwächere Haushalte
haben dann den Nachteil, weil sich die Mieter die Bewerber mit der
besten Bonität aussuchen."
Kiel ist neben Städten im Hamburger Speckgürtel und mehreren
Insel-Orten eine von zwölf Kommunen in Schleswig-Holstein, in denen
die Mietpreisbremse gilt. Dennoch kletterte dem Bericht zufolge der
durchschnittliche Preis bei Neuvermietungen im vergangenen Jahr auf
7,37 Euro pro Quadratmeter - ein Plus von 2,4 Prozent zum Vorjahr. In
besonders nachgefragten Lagen fiel der Anstieg wesentlich höher aus.
Zum Vergleich: 2015 stiegen die Mieten in Kiel im Schnitt um 0,7
Prozent.
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