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Deutschland ist ihre Heimat. Doch diese Heimat ist vielen
türkeistämmigen Deutschen fremd geblieben - selbst wenn sie hier
geboren sind und schon seit Jahrzehnten hier leben. Was läuft schief
mit der Integration? Den Film von Yüksel Ugurlu und Cornelia Uebel
strahlt das SWR Fernsehen in der Reihe "betrifft" am 7. Juni 2017, ab
20:15 Uhr aus.
"Demnächst sage ich, dass ich Vegetarier bin", überlegt Engin
Taskin, alt-eingesessener Ludwigshafener, Deutsch-Türke und Muslim.
Vegetarier müssten sich nicht andauernd rechtfertigen, wenn sie
Schweinefleisch ablehnten. Muslime schon. Und das ist Engin Taskin,
in Deutschland geboren und aufgewachsen, wirklich leid. "Wenn
irgendwo 'ne Bombe hochgeht, werd' ich auf der Arbeit gefragt: Was
habt 'Ihr' da wieder gemacht?!"
Das Zusammenleben zwischen Deutschen und Deutsch-Türken war in den
letzten Jahrzehnten immer wieder auf harte Proben gestellt worden.
Doch noch nie ist die Kluft zwischen beiden Gruppen deutlicher zu
Tage getreten wie in den letzen letzten Monaten. Fassungslos sehen
die Deutschen zu, wie deutsche Türken "ihrem" Staatspräsidenten
Erdogan applaudieren. Und Deutschland nicht mal verteidigen, als der
in Wutreden Deutschland sogar Nazi-Methoden vorwirft. Umgekehrt
fühlen sich Menschen mit türkischen Wurzeln häufig benachteiligt und
nicht akzeptiert in ihrer fremden Heimat Deutschland. Was läuft da
schief?
Verständigung auch nach Jahrzehnten schwierig Als türkische
Gastarbeiter vor 60 Jahren nach Deutschland kamen, wollten die
meisten nur drei, vier Jahre bleiben. Die Koffer für die Abreise
lagen immer griffbereit auf dem Kleiderschrank. Die Frauen und Männer
der ersten Generation wollten schuften, bis das Geld reichte, um in
der Türkei einen Traktor, ein Feld oder ein Häuschen für die Familie
kaufen zu können. Doch Abreisekoffer verstauben inzwischen im Keller
eines Eigenheims, das in einer sauberen, deutschen Reihenhaussiedlung
steht. Aus ein paar Jahren sind sechs Jahrzehnte geworden. Eigentlich
Zeit genug für Deutsche und Türken, um sich kennenzulernen und
aneinander zu gewöhnen.
Die aktuellen Ereignisse aber zeigen: Eine gemeinsame
Verständigung scheint auch nach 60 Jahren nur schwer möglich. Woran
liegt das? Die SWR-Reporter Cornelia Uebel und Yüksel Ugurlu wollen
die Ursachen der Entfremdung finden. Welche Rolle spielen dabei die
islamisch geprägte Alltagskultur und die türkischen Moscheegemeinden?
Ein Ortstermin in der Ulmer DITIB-Moschee gibt interessante
Einblicke. Auch eine deutsch-türkische Lehrerin, die sich
jahrzehntelang der Integration ihrer Schüler gewidmet hat, macht sich
auf die Suche nach Antworten. Als sie ihre ehemaligen Schüler trifft,
gibt es herzliche Umarmungen, aber auch Enttäuschungen.
"Diezemanns Reisen in die Welt des Islam" Im Anschluss an
"Deutsche und Türken - Fremde oder Freunde" wiederholt das SWR
Fernsehen ab 21 Uhr die Reportage "Deutschland und der Koran: Wie
passt das zusammen?" aus der Reihe "Diezemanns Reisen".
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Pressekontakt: Sibylle Schreckenberger, Tel. 06131 929 32755,
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