(ots) - Gerswalde (MOZ) In Gerswalde in der
Uckermark hat die Polizei am Dienstag einen Terrorverdächtigen
festgenommen. Der 17-jährige Syrer soll einen Anschlag in Berlin
geplant haben, teilte das Polizeipräsidium Potsdam mit. Der
Beschuldigte war 2015 illegal nach Deutschland eingereist und lebte
in dem Ort in einer Asylunterkunft in Gerswalde (Uckermark).
Ein Spezialeinsatzkommando der Polizei nahm den Mann am
Dienstagmorgen im Jugendheim Gerswalde fest. Zuvor hatte es Hinweise
von Ermittlungsbehörden aus Berlin und Hessen gegeben, dass der Mann
einen Anschlag in Berlin planen könnte. Auf dem Gelände des
Flüchtlingsheimes suchte die Polizei am Dienstag mit Diensthunden
nach Sprengstoff. Beamte des Landeskriminalamtes Brandenburg
durchsuchten außerdem die gesamte Unterkunft. Der Tatverdächtige soll
einen Abschiedsbrief an seine Mutter hinterlassen haben, hieß es am
Dienstag aus Polizeikreisen. Darin habe er einen Selbstmordanschlag
angekündigt. In einer Mitteilung der Polizei heißt es, der
17-Jährige habe sich von Familienangehörigen verabschiedet. Nach
anders lautenden Nachrichten kündigte der Beschuldigte in einer
WhatsApp-Nachricht an, in den Dschihad ziehen zu wollen, den Heiligen
Krieg der Muslime zur Verteidigung und Ausbreitung des Islams. Ãœber
ein mögliches Anschlagsziel machte die Polizei keine Angaben.
Ein Mitarbeiter der Einrichtung für unbegleitete minderjährige
Flüchtlinge erklärte gegenüber der MOZ: "Wir waren heute Morgen
selbst von der Polizeiaktion überrascht." Der junge Mann sei wie die
weiteren acht Jugendlichen, die dort betreut werden, völlig
unauffällig gewesen. "Sie haben uns keine Sorgen bereitet," sagte der
Mann. Die Jugendlichen lebten dort seit einem Jahr. Dass sich die
anderen Jugendlichen durch den Festgenommenen ebenfalls radikalisiert
haben, schließe man aus. Dennoch würden Jugendlichen die durch die
Polizei vernommen. Um die Jugendlichen nach den Ereignissen noch
besser zu betreuen, sei das Team um eine Mitarbeiterin aufgestockt
worden. Die Durchsuchung der Polizei mit Sprengstoffhunden habe, nach
Aussage des Mitarbeiters, nichts zutage gefördert. Die Suchtrupps
waren daher am Nachmittag schon wieder abgerückt. Nur drei Ermittler
seien gegen 16 Uhr noch vor Ort gewesen.
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